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Dorf Eichede

Das Dorf Eichede lag östlich von Bargteheide auf einer markanten Höhe.

Lage

Im Nordosten grenzte das Dorf Eichede an das Dorf Stubben, im Osten und Südosten an die Dörfer Schiphorst und Franzdorf (alle Herzogtum Lauenburg). Im Süden lag das Dorf Sprenge, im Westen das Dorf Mollhagen. Im Nordwesten verlief die Grenze zum Dorf Lasbek und dem Lübschen Stadtstiftsdorf Barkhorst.

Nördlich und östlich des Dorfes entsprangen die Süderbeste und die Barnitz.

Ortsgliederung

Westlich und östlich des Dorfs Eichede befanden sich die Ortslagen Horst und Krüh (heute Krühe).

Geschichte

Der 1259 erwähnte ursprüngliche Ortsname Slamersekede bedeutete Eichenhain des Slavomer und nannte als Repräsentanten der ersten Siedler einen Mann slawischer Herkunft. Ab dem 15. Jh. änderte sich die Bezeichnung des Rodungsdorfs in Eke, Ekede oder Eichede.

1288 waren die Grafen von Schauenburg im Besitz des Dorfs. Nacheinander hatten Angehörige der niederadligen Familien von Lasbeke, Stake und Tzabel die Grundherrschaft inne sowie die Burg Eichede mit dem Wirtschaftshof und einer Mühle am Viehbach.

Ab dem 14. Jh. war Eichede der Vogtei Trittau, seit dem 15. Jh. dem landesherrlichen Amt Trittau zugeordnet.

Um 1483 sind erstmals Familiennamen der Bauern und Kätner aufgeführt. Bis zu dessen Aufsiedlung 1766 waren vier Hufner zum Hof Todendorf dienstpflichtig, zwei Hufner und zwei Halbhufner zum Meierhof in Eichede, der aus dem adligen Hof entstanden war.

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Eichede 1627 teilweise zerstört. 1773–1777 fand die Verkoppelung der Ländereien statt. Ein Großbrand vernichtete 1864 den Nordwesten des Dorfs.

Mit dem Übergang der Herzogtümer Schleswig und Holstein an Preußen 1867 und der Auflösung wurde der Ort als Landgemeinde Eichede der Kirchspielvogtei Trittau zugeteilt.

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr: Einwohner:
1867 591
1845 545
1825 488

Jahr: Hufen/Höfe: Halbhufen: Viertelhufen: Katen:
1773 14 6 1 9
1665 30
1611 16 6 1
1573 23
1492 20
1433 18

Wirtschaft

In Eichede dominierten Ackerbau und Viehwirtschaft. Ein großer Betrieb war der ehemalige Meierhof (später Christinenhof). Hinzu kamen das lokale Landhandwerk, Kleingewerbe und Wirtshäuser sowie ein Dorfladen.

Nach Einstellung der Köhlerei betrieben die Bauern Holzhandel und Fuhrdienste zwischen Hamburg und Lübeck.

Infrastruktur

Durch Eichede verlief die Nebenlandstraße als ausgebaute Chaussee von Oldesloe über Sprenge nach Trittau. Zumeist unbefestigte Wege führten in die benachbarten Dörfer.

Kultur und Freizeit

Seit dem 17. Jh. gab es eine Schule.

Eichede war seit dem letzten Viertel des 13. Jh. Sitz des Kirchspiels Eichede.

Sehenswürdigkeiten

Von Bedeutung waren die 1757 errichtete Kirche Eichede mit Friedhof und Dorfanger, Reste der Burg Eichede sowie fünf vorgeschichtliche Grabhügel bei Krüh.

14 400
Dorf Eichede location_city 53.7175600000 10.4074200000

Bundesland

Schleswig-Holstein

GPS-Standort

53° 43' 3'' N, 10° 24' 26'' O

Höhe

84 m über NN

Ersterwähnung / Gründung

1259

Auflösungsdatum

1867

Einwohnerzahl

591

Strukturansicht

Landgemeinde Eichede: Vorgänger

Kirchspiel Eichede: Dörfer

Literatur

  • Günther Bock und Klaus Gille : Steinburg. Blicke in die Geschichte. Eichede. Mollhagen. Sprenge. Steinburg, Eigenverlag der Gemeinde Steinburg 2009, GVK: 611979179
  • Günther Bock : Wüstungen in Stormarn, Teil 6. Großhansdorf, Profunda Verlag 2018, In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2019, S. 108–129, GVK: 1067749799
  • Wolfgang Laur : Historisches Ortsnamenlexikon Schleswig-Holstein. Neumünster, Karl Wachholtz Verlag 1992, GVK: 930271025
  • Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki : Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg ..., 2. Aufl. Oldenburg in Holstein, C. Fränckel 1855, GVK: 162403178

Weitere Literatur