Veröffentlicht

Dorf Mollhagen

Das Dorf Mollhagen lag östlich von Bargteheide.

Lage

An das Dorf Mollhagen grenzten im Norden das Dorf Lasbek, im Osten das Dorf Eichede, im Süden jenseits des Viehbachs das Dorf Sprenge und im Westen das Dorf Todendorf an.

Ortsgliederung

Mollhagen war als Angerdorf angelegt. Westlich davon befand sich die Ortslage Heckkaten, südlich die Ortslage Mollhagener Mühle.

Geschichte

Die Gründung des Dorfs Mollhagen erfolgte ca. Mitte des 13. Jh. Der Name Mulenhaghen weist auf eine eingehegte Siedlung eines Mullo oder Mulle hin.

1417 erstmalig urkundlich erwähnt, gelangten das Dorf sowie die Mühle am Viehbach durch Verpfändung von dem niederadligen Bertram Tzabel an das Domkapitel Hamburg. Während des Spätmittelalters lagen in Mollhagen einige Höfe wüst.

Nach Aufgabe der Mollhagener Mühle im 16. Jh. diente den Einwohnern die herzogliche Kornwassermühle in der Stadt Oldesloe bis zur Aufhebung des Mühlenzwangs 1854 als Zwangsmühle.

Im Zuge der Reformation fiel das Dorf Mitte des 16. Jh. an das landesherrliche Amt Trittau. 1713 wurde es im Verlauf des Nordischen Kriegs durch russische Soldaten vollständig zerstört.

Bis zur Niederlegung des Meierhofs Todendorf 1767 bestand dorthin eine Dienstpflicht der Bauern.

Die Verkoppelung der Ländereien fand ab 1772 statt.

Nach der Annexion der Herzogtümer Schleswig und Holstein 1867 durch Preußen entstand aus dem Dorf auf der Basis der neuen Landgemeindeordnung die Landgemeinde Mollhagen.

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr: Einwohner:
1867 324
1845 210
1825 178
1803 182
Jahr: Hufen/Höfe:
1573 8
um 1483 5

Wirtschaft

In Mollhagen dominierten Ackerbau und Viehwirtschaft. Mehrere Landhandwerker, eine Gastwirtschaft und ein Dorfladen versorgten die Einwohner. Einige Hufner betrieben Fuhrdienste zwischen Lübeck und Hamburg.

Infrastruktur

Die mit Kopfsteinen gepflasterte Viehkatenstraße führte im Zuge einer Nebenlandstraße von Oldesloe über die Dänenbrücke nach Sprenge und Richtung Trittau. Weitere, zumeist unbefestigte Wege, verbanden Mollhagen mit den benachbarten Dörfern.

Mitte des 19. Jh. bestand in Mollhagen ein Armenhaus.

Kultur und Freizeit

In Mollhagen gab es ab 1678 eine Dorfschule.

Ursprünglich zum Kirchspiel Schönenborn eingepfarrt, kam das Dorf vor 1433 zum Kirchspiel Eichede.

Sehenswürdigkeiten

Von Bedeutung war die 1810 aus Granitquadern errichtete Dänenbrücke über den Viehbach.

14 400
Dorf Mollhagen location_city 53.7068530000 10.3852630000

Bundesland

Schleswig-Holstein

GPS-Standort

53° 42' 24'' N, 10° 23' 6'' O

Ersterwähnung / Gründung

1417

Auflösungsdatum

1867

Einwohnerzahl

324

Strukturansicht

Landgemeinde Mollhagen: Vorgänger

Kirchspiel Eichede: Dörfer

Literatur

  • Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki : Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg ..., 2. Aufl. Oldenburg in Holstein, C. Fränckel 1855, GVK: 162403178
  • Wolfgang Laur : Historisches Ortsnamenlexikon für Schleswig-Holstein. Neumünster, Wachholtz Verlag 1992, GVK: 930271025
  • Günther Bock und Klaus Gille : Steinburg. Blicke in die Geschichte. Eichede. Mollhagen. Sprenge. Steinburg, Eigenverlag der Gemeinde Steinburg 2009, GVK: 611979179
  • Günther Bock : Wüstungen in Stormarn, Teil 6. Großhansdorf, Profunda Verlag 2018, In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2019, S. 108–129, GVK: 1067749799

Weitere Literatur