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Landgemeinde Eichede

Die Landgemeinde Eichede lag im Osten des Kreises Stormarn.

Lage

Halbkreisförmig verlief im Osten der Landgemeinde Eichede die Grenze zum Kreis Herzogtum Lauenburg. Im Süden und Südwesten befanden sich die Landgemeinden Sprenge und Mollhagen, im Nordwesten Lasbek-Dorf und Barkhorst.

Im Norden gehörten die Quellen von Barnitz (Gewässer) und Süderbeste zum Gemeindegebiet, im Süden der Viehbach.

Ortsgliederung

Eichede bestand aus dem Ortskern mit seinem Anger sowie dem Christinenhof, einem ehemaligen Meierhof, im Südwesten; dazu kamen die Ortslagen Krühe (auch Krüh) im Osten und Horst im Westen.

Geschichte

Nach der Annektierung der Herzogtümer Schleswig und Holstein durch Preußen entstand 1867 mit Umsetzung der preußischen Landgemeindeordnung aus dem Dorf Eichede die Landgemeinde. Sie wurde zunächst der Kirchspielvogtei Trittau zugeordnet, ehe sie aufgrund der Kreisordnung von 1888 am 01.10.1889 dem neu geschaffenen Amtsbezirk Eichede zufiel.

Bis zur Planierung ab 1905 waren Überreste der mittelalterlichen Burg Eichede zu erkennen.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung zum 01.04.1935 entstand aus der Landgemeinde die Gemeinde Eichede.

Politik und Verwaltung

Gemeindevorsteher:

Hans Appel 1933–1935
Claus Stapelfeld 1927–1933
Ferdinand Fischer 1920–1927
Adolf Stolten 1913–1920
Johannes Ove 1910–1913
Johann Sengelmann 1898–1910
Rudolf Stahmer 1892–1898
Claus Göben 1880–1892

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr: Einwohner:

1925 504
1912 576
1898 538
1871 563
1867 591

Wirtschaft

Eichede war überwiegend agrarisch v. a. mit Milchwirtschaft und Viehzucht geprägt. Davon zeugten der 1872 gegründete Landwirtschaftliche Verein Eichede und Umgebung e. V. und die Ende des 19. Jh. entstandene Meiereigenossenschaft. Der Christinenhof war ein großer landwirtschaftlicher Betrieb. Landhandwerker, ein Dorfladen und mehrere Gastwirtschaften befriedigten den lokalen Bedarf.

Ab 1875 war die Eicheder Spar- und Leihcasse im Ort ansässig, ehe sie 1921 in der Spar- und Leihkasse des Zweckverbands Trittau aufging, die eine Zweigstelle einrichtete.

Infrastruktur

Durch Eichede verliefen die Chausseen Oldesloe–Trittau über Sprenge und Todendorf–Steinhorst (Kreis Herzogtum Lauenburg) über Mollhagen.

Seit 1913 war die Landgemeinde an die Stromversorgung der Überlandleitung des Kreises Stormarn angeschlossen.

Die 1920 errichtete Freiwillige Feuerwehr Eichede löste die Pflichtwehr ab.

Kultur und Freizeit

Die Kinder konnten die Anfang des 17. Jh. errichtete Volksschule in Eichede besuchen.

Neben dem seit 1934 bestehenden Musikzug der Feuerwehr sorgten Vereine wie der in den 1890er-Jahren gegründete Gesangverein und die Eicheder Liedertafel für das gesellschaftliche und kulturelle Leben des Ortes.

Die Landgemeinde war mit ihrer Kirche Sitz des Kirchspiels Eichede. 1894 war der Neue Friedhof angelegt worden.

Postkarte, o.J.

Sehenswürdigkeiten

Von Bedeutung war die Kirche Eichede von 1757 mit ihrem Kirchhof und dem den Anger umgebenden Lindenkranz.

Vorgänger

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Stormarn

Fläche

11,87 km2

Höhe

84 m über NN

Ersterwähnung / Gründung

1867

Auflösungsdatum

31.03.1935

Politischer Repräsentant

Gemeindevorsteher Hans Appel

Strukturansicht

Vorgänger

Kirchspielvogtei Trittau: Landgemeinden