Werk/Aktivitäten
Für Liebfriede Bernstiels Werk war die Formensprache Otto Lindigs prägend, darüber hinaus entwickelte sie ein eigenes Vokabular.
Von Lindig geerbte Gips-Formen halfen ihr, sein Vermächtnis in der Fertigung zahlreicher Repliken zu wahren.
Ein gesichertes Auskommen ermöglichten seit 1956 Aufträge zur Ausfertigung von Baukeramik. Im Rahmen von Kunst am Bau entstanden in Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit Georg Weiland keramische Wandbilder in der Volksschule Wittorf (Neumünster), der Schwimmhalle in Neumünster und für das Carl-Jakob-Burckhardt Gymnasium in Lübeck. Das Wandmosaik Stormarn zwischen Hamburg und Lübeck findet sich im Stormarnhaus in Bad Oldesloe und ein weiteres in der Wandelhalle der LungenClinic Großhansdorf. Die ihr entgegengebrachte Wertschätzung zeigte sich auch in der Fertigung des Ehrentellers mit Stormarner Wappen.
Bis in die 1970er-Jahre standen auf der Scheibe gedrehte Gefäße im Mittelpunkt ihres Schaffens. Die Gestaltung war ausgerichtet an der klaren Funktionalität des Bauhauses und der auf das Wesentliche reduzierten Form mit zurückhaltender Farbigkeit der Glasuren. In Erweiterung ihrer Arbeitstechniken folgten vieleckige Formen aus gewalzten und zugeschnittenen Tonplatten. In den Folgejahren entwickelte sie ihr Repertoire durch Gefäße in Kubus- und Quaderformen in geklopften, eckig gedrückten Variationen und Längskehlungen. Ihr Alterswerk zeigt deutliche Einflüsse ihrer Chinareisen 1989 und 1991.
Arbeitsintensiv war ihre Beteiligung an mehr als 100 Ausstellungen im In- und Ausland, sowohl in Gruppenbeteiligung als auch in Einzelpräsentation.
1955-1992 war sie regelmäßige Teilnehmerin der Jahresmesse im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Einmal jährlich präsentierte sie sich im eigenen Atelier.
Im Ausstellungsprogramm des Kreises war sie seit 1971 in sieben Einzel- und Gruppenausstellungen im Stormarnhaus Bad Oldesloe, im Rathaus und Schloss Ahrensburg und im Schloss Reinbek präsent.