Lebenslauf
Johann Heinrich Flögels Vater war seit 1823 Diener des Zollinspektors in Glückstadt. Seit 1843 wechselte die Familie häufig den Wohnort. Flögel befasste sich schon in seiner Jugend mit Astronomie, Meteorologie und Technik, verzeichnete u. a. die täglichen Auf- und Untergangszeiten der Sonne und beschrieb 1852 das Phänomen eines Nordlichtes und eines großen Hagelwetters. 1858 und 1861 stellte er Berechnungen zu Kometenerscheinungen an. Er berichtete über die Saline in Oldesloe, die erste Nähmaschine in Reinbek und zeichnete Skizzen für einen Flugapparat.
Seit 1856 besaß er ein Mikroskop, mit dem er Kieselalgen, Hagelkörner, Muskeln von Milben und Insektengehirne untersuchte, die er auch fotografierte. Neben seinem Dienst in der Verwaltung veröffentlichte er seit 1869 wissenschaftliche Artikel und hielt Vorträge auf Fachkonferenzen, u. a. auf den Versammlungen der „Deutschen Naturforscher und Aerzte“.
In seinem Amt in Bramstedt lernte er auch den Kirchspielvogt von Kellinghusen und Dichter Detlev von Liliencron kennen, dem er Einblick in seine naturkundlichen Studien gewährte. Dieser schickte ihm Asche des Vulkans Anak Krakatau (Sundastraße, Indonesien), die ein Kieler Schiff 1884 von einer Weltreise mitgebracht hatte, zur Untersuchung.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst wohnte Flögel vorübergehend in Wedel, Rissen und Alt-Rahlstedt. 1892 heiratete er Elise Maria Amanda Löwe und zog mit ihr nach Ahrensburg, wo sie ein Haus bauen ließen. Das Paar hatte zwei Kinder. Bis zu seinem Tod 1918 war Flögel in Ahrensburg als Privatgelehrter tätig.