Lage
Im Norden grenzt die Gemeinde Todendorf, im Osten die Gemeinde Lütjensee, im Süden die Gemeinde Großensee, im Südwesten die Gemeinde Siek und im Westen die Gemeinde Großhansdorf an Hoisdorf. Im Nordwesten verläuft die Bundesautobahn 1.
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Die Gemeinde Hoisdorf liegt im südlichen Teil des Kreises Stormarn und besteht aus den Ortsteilen Hoisdorf und Oetjendorf.
Im Norden grenzt die Gemeinde Todendorf, im Osten die Gemeinde Lütjensee, im Süden die Gemeinde Großensee, im Südwesten die Gemeinde Siek und im Westen die Gemeinde Großhansdorf an Hoisdorf. Im Nordwesten verläuft die Bundesautobahn 1.
Hoisdorf ist in unterschiedliche Siedlungsbereiche aufgeteilt: In der nördlichen Gemeindehälfte liegen Baggerkuhle und Schierenplack, in der südlichen Achtern Diek und Schwarzenberg. Dazwischen hat sich das neue Ortszentrum entwickelt. Der historische Ortskern befindet sich südöstlich der Hoisdorfer Teiche, ihm folgt südlich ein Gewerbegebiet. Der Ortsteil Oetjendorf liegt rund vier Kilometer nordöstlich vom Hoisdorfer Ortszentrum.
Die Gemeinde Hoisdorf ging mit der Deutschen Gemeindeordnung zum 01.04.1935 aus der gleichnamigen Landgemeinde hervor und gehörte weiterhin zum Amtsbezirk Lütjensee.
In der Zeit des Nationalsozialismus musste u. a. der jüdische Unternehmer und Besitzer von Villa Waldfrieden (später Haus Lichtensee), Charles Hartig, die Gemeinde verlassen. 1937 wurde der Lehrer und Heimatforscher Adolf Christen NSDAP-Ortsgruppenleiter in Hoisdorf.
Der Zweite Weltkrieg und das Kriegsende führten zu einer starken Zuwanderung von Butenhamburgern – die am 13.12.1950 den Verein der Butenhamburger Hoisdorf e. V. gründeten – sowie von Flüchtlingen und Vertriebenen. In der Nachkriegszeit und den 1950er-Jahren war die Gemeinde von zahlreichen provisorischen Wohnunterkünften geprägt.
1948 kam Hoisdorf zum Amt Lütjensee, nach dessen Auflösung 1972 zum Amt Siek. Mit der Stilllegung der Südstormarnschen Kreisbahn am 15.03.1952 endete der Bahnanschluss der Gemeinde. In den 1950er-Jahren wurden Schwarzenberg, Schierenplack und andere Siedlungen – teils mit ehemaligen Wochenendhäusern – ebenso rasch ausgebaut wie die zugehörigen Straßen.
Durch Zuzug v. a. aus Hamburg entwickelte sich Hoisdorf schrittweise zu einem Auspendlerort, die Bedeutung der Landwirtschaft ging zurück.
Zum 01.05.1978 wurden die Gemeinden Hoisdorf und Oetjendorf unter ersterem Namen vereinigt. Wichtigster Grund für die Zusammenlegung waren notwendige, aber finanziell aufwändige Infrastrukturmaßnahmen in Oetjendorf. In den 1980er-Jahren erhielt der nunmehrige Ortsteil eine Vollkanalisation, auch wurden Straße und Radweg zwischen beiden Ortsteilen aus- bzw. neugebaut.
In den Folgejahrzehnten entwickelte sich Hoisdorf, das laut Regionalplan I als Achsenzwischenraum ausgewiesen war, weiter zu einem gefragten Wohnort im Grünen. Von der Besiedlung ausgenommen blieben die nahe am historischen Ortskern gelegenen, 1989 zum Naturschutzgebiet erklärten Hoisdorfer Teiche. Ende der 1990er-Jahre wurde die Bürgerinitiative Lärmschutz Hoisdorf (BLH) gegründet, um der zunehmenden Belastung der Gemeinde durch den Ausbau der Bundesautobahn 1 entgegenzuwirken.
Bürgermeister: | |
Dieter Schippmann | seit 1994 |
Volker Horl | 1970–1994 |
Willi Niemeyer | 1957–1970 |
Ferdinand Bahnsen | 1951–1957 |
Bernhard Hufe | 1945 |
Walter Griem | 1938–unbekannt |
Johannes Dittmer | 1938 |
Heinrich Peemöller | 1935–1938 |
Jahr | Einwohner |
2019 | 3.569 |
2008 | 3.418 |
1977 | 3.166 |
1970 | 2.560 |
1961 | 2.357 |
1948 | 2.654 |
1939 | 875 |
Größtes Unternehmen ist der Ende der 1960er-Jahre angesiedelte Automobilzulieferer Bruss Sealing Systems GmbH, der mit Stammsitz Hoisdorf an mehreren internationalen Standorten operiert.
Zu den weiteren Betrieben gehören u. a. die im Bereich Maschinenbau operierende ZMO GmbH sowie der Kunststoffhersteller Manfred Herrmann GmbH. Daneben gibt es kleinere Gewerbebetriebe, darunter einige Tischlereien, sowie mehrere Landwirtschaftsbetriebe und eine Baumschule.
Die Bundesautobahn 1 ist über die Anschlussstelle Ahrensburg sowie das Autobahnkreuz Bargteheide, die Bundesstraße 404 über Todendorf und Lütjensee zu erreichen.
Die Gemeinde ist Teil des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) und über Buslinien mit der Station Großhansdorf der U-Bahnlinie 1 sowie weiteren Zielen im HVV verbunden.
Die Wasserversorgung erfolgt über die Hamburg Wasser-Unternehmen Hamburger Wasserwerke (HWW), die Entsorgung über den Abwasserverband Siek. Das Glasfasernetz wird derzeit von der Vereinigte Stadtwerke Media GmbH aufgebaut.
Für den Brandschutz sind die Freiwilligen Feuerwehren Hoisdorf und Oetjendorf zuständig, beide unterhalten gemeinsam eine Jugendwehr.
Bekannteste Kultureinrichtungen sind das Stormarnsche Dorfmuseum und das im früheren Haus Lichtensee beheimatete Tagungshaus Jugendheim Lichtensee.
Das Theater Hoisdorf und das Junge Theater sind dem TuS Hoisdorf e. V. angegliedert und führen regelmäßig Stücke auf.
Das von Heinrich Sahrhage initiierte Schullandheim Hoisdorf gehört zu den frühesten Einrichtungen seiner Art in Deutschland.
Die Gemeinde Hoisdorf unterhält eine Grundschule. Weiterführende Schulen liegen u. a. in Großhansdorf und Ahrensburg.
Größter Sportverein ist der TuS Hoisdorf, dessen erste Herren-Fußballmannschaft in den 1990er-Jahren durch ihre Erfolge überregional bekannt wurde. In der Gemeinde gibt es darüber hinaus folgende Vereine: Tennis Club Blau-Gelb e. V., Golfclub Hoisdorf e. V., Reit- und Fahrverein Hoisdorf u. U. e. V., Reitgemeinschaft am Hainholz e. V., Hoisdorfer Angelverein von 1981 e. V., Hoisdorfer Windhundrennclub e. V.
Der Peemöller-Hof (Schullandheim) steht unter Denkmalschutz.
Charles Hartig GND: 125403062
Adolf Christen
Heinrich Sahrhage GND: 137003269
In Gold auf grünem Boden ein golden bewurzelter grüner Lindenbaum, begleitet rechts von dem schwarzen hinteren Teil eines Pfluges mit Pflugeisen und Schar, links von einem schwarzen achtspeichigen Maschinenrad mit sechzehn Zähnen.
Das am 28.10.1975 genehmigte Wappen zeigt eine Linde, an deren Fuß sich ein Pflug und ein Zahnrad befinden. Die Linde repräsentiert den Thie-Baum als historischen Versammlungsort des Dorfes. Der Pflug symbolisiert die ländlich-agrarische Vergangenheit, das Zahnrad die Bedeutung von Gewerbe und Industrie als Arbeitsstätten für die ortsansässige Bevölkerung.
Inmitten eines gelben, oben und unten von einem schmalen grünen Streifen begrenzten Flaggentuches ein bewurzelter grüner Lindenbaum, begleitet rechts von dem schwarzen hinteren Teil eines Pfluges mit Pflugeisen und Schar, links von einem achtspeichigen, schwarzen Maschinenrad mit 16 Zähnen.
Die am 26.03.1979 genehmigte Flagge zeigt versetzt zur Stange das Ortswappen. Die Linde repräsentiert den Thie-Baum als historischen Versammlungsort des Dorfes. Der Pflug symbolisiert die ländlich-agrarische Vergangenheit, das Zahnrad die Bedeutung von Gewerbe und Industrie als Arbeitsstätten für die ortsansässige Bevölkerung.
Stormarn
04107
01 0 62 035
01.04.1935
Bürgermeister Dieter Schippmann