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Dorf Ohe

Das Dorf Ohe im Süden Stormarns war ehemaliger Klosterbesitz und gehörte fast 300 Jahre zum landesherrlichen Amt Reinbek.

Lage

Das Dorf Ohe lag im südlichen Amt Reinbek und grenzte im Süden an das Kanzleigut Silk, im Westen an Schönningstedt und im Norden an Glinde und Witzhave. Im Osten und Südosten bildete die Bille die Grenze zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg.

Ortsgliederung

Ohe bestand aus dem Ortskern sowie den Ausbauten Mühlenbek im Osten an der Bille, Hahnenkaten und Büchsenschinken im Norden sowie Gut Schönau im Süden. Im Norden befanden sich die königlichen Gehege Große und Kleine Oher Tannenkoppel und Hahnenkoppel.

Dienstreglement vom 31.11.1782

Geschichte

Das Dorf Ohe fand 1238 erstmals Erwähnung, als Adolf IV. von Holstein-Schauenburg es dem nahegelegenen Kloster Reinbek bei Hoibek (später Mühlenbek) an der Bille schenkte. Das Dorf gehörte damals zum Kirchspiel Kirchsteinbek. Auf dem späteren Areal des Dorfes lag die Wüstung Dorf Boterslo (Bitterslohe).

1529 fiel Ohe aufgrund der Säkularisierung durch Verkauf an Friedrich I. von Dänemark an das landesherrliche Amt Reinbek. Die Einwohner leisteten dem Vorwerk und dem Amtsbetrieb Hand- und Spanndienste. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel der Ort teilweise wüst, wurde jedoch erneut ausgebaut. Die Verkoppelung der Ländereien begann ab 1782. Im Anschluss daran erfolgte die Aufforstung großer Heideflächen als königliche Gehege Oher Tannen. Der Ausbau Mühlenbek wurde um 1860 in Sachsenwaldau umbenannt.

Mit Bildung des Kreises Stormarn 1867 kam das Dorf als Landgemeinde zur Kirchspielvogtei Reinbek.

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr:Einwohner:
1867350
1855310
1825248
163453
Jahr:Hofstellen:
1492 4 Hufen und 4 Katen

Wirtschaft

Das Dorf Ohe war durch Landwirtschaft geprägt. Wegen ausgedehnter Heide- und Buschflächen wurde bis zur Melioration der Gebiete im 19. Jahrhundert vor allem Schafzucht betrieben. Hinzu kamen das lokale Landhandwerk und Kleingewerbe. Ebenso gab es einige Wirtshäuser, da Büchsenschinken und Mühlenbek Kruggerechtigkeit hatten. 1740 ließ sich an der Bille eine Papiermühle nieder. Auf Gut Schönau wurde 1854 eine Kornbrennerei errichtet.

Infrastruktur

Den Norden der Dorfländereien querte die Möllner Landstraße als Handelsstraße von Hamburg in das Herzogtum Sachsen-Lauenburg.

Kultur und Freizeit

Seit dem 18. Jahrhundert hatte Ohe eine einklassige Dorfschule.

Sehenswürdigkeiten

Am Rand der Oher Tannen liegt das bronzezeitliche Oher Gräberfeld.

Persönlichkeiten

Adolf IV. von Holstein-Schauenburg GND: 1033723444
Friedrich I. von Dänemark GND: 119187620

Links

Website mit Darstellung der Ortsgeschichte: www.reinbeker-geschichten.de (Zugriff am 25.04.2019)

Nachfolger

14 400
Dorf Ohe location_city 53.5461640000 10.2811640000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Kreis Stormarn

Verwaltungssitz

Reinbek

GPS-Standort

53° 32' 46'' N, 10° 16' 52'' O

Höhe

60 m über NN

Ersterwähnung / Gründung

vor 1238

Auflösungsdatum

1867

Verwaltungsleitung

Amtmann Wilhelm von Levetzau

Einwohnerzahl

310

Strukturansicht

Landgemeinde Ohe: Vorgänger

Kirchspiel Kirchsteinbek: Dörfer

Amt Reinbek (1529-1867): Dörfer

Literatur

  • Museumsverein Reinbek : 775 Jahre Reinbek : ein langer Weg zur Stadt : Begleitheft zur Ausstellung im Schloss Reinbek - Stormarnzimmer. Reinbek, 2013, GVK: 1010182358
  • 750 Jahre Schönningstedt 1224 - 1974; [Festschrift zur 750-Jahrfeier vom 20. bis 22. September 1974]. Reinbek, 1974, GVK: 042758440

Weitere Literatur