Werk/Aktivitäten
Caroline Rudolphis Fabeln und teils vertonten Gedichte erschienen in angesehenen Sammlungen und Zeitschriften ihrer Zeit, z. B. der "Kleinen Kinderbibliothek" von Joachim Heinrich Campe oder in "Des Knaben Wunderhorn" von Clemens Brentano und Achim von Arnim. Unter den Käufern ihrer ersten Gedichtsammlung 1781 fanden sich u. a. Johann Wolfgang von Goethe sowie Mitglieder der Adelsfamilien Anhalt-Dessau, Sachsen-Gotha und Schimmelmann.
Rudolphi beschäftigte sich in ihrer religiös beeinflussten Lyrik vorrangig mit der Natur, ihrem Alltag und Freundschaften.
Nach zwei weiteren Gedichtbänden 1787 und 1796 sowie Einzelveröffentlichungen erschien 1806/07 ihr zweibändiger Briefroman "Gemälde weiblicher Erziehung", in dem sie ihre Erziehungsgrundsätze darlegte. Beeinflusst von Jean-Jacques Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzi trat Rudolphi dafür ein, in natürliche Entwicklungs- und Lernprozesse von Kindern nicht zu stark einzugreifen, sie lediglich anzuregen und zu unterstützen.
Rudolphi verfasste zunehmend, teils anonym, Aufsätze in Zeitschriften, in denen sie zu Themen wie Weiblichkeit, Freundschaft sowie zur gesellschaftlichen Rolle von Mädchen und Frauen Stellung bezog. Männer und Frauen seien grundsätzlich gleichwertig, hätten allerdings von Natur aus unterschiedliche Anlagen, Denkweisen und Aufgaben. Folglich sei die Frau verantwortlich für Haus und Familie, was einen Beruf als Wissenschaftlerin oder Künstlerin unmöglich mache.
1835 erschien posthum Rudolphis Autobiografie.