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Bismarcksäule

Die rund 19 Meter hohe Bismarcksäule in Reinbek ist ein bekanntes und bedeutendes Denkmal zur Erinnerung an den ersten deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck.

Bismarcksäule in Reinbek, mit Eichenkranz und Feuerplatz

Außenarchitektur

Auf einem zweistufigen Unterbau steht ein quadratischer Turmschaft, dessen Ecken als Halbsäulen ausgebildet sind, die von einem runden, verkröpften Gesims eingefasst sind. Über dem ausladenden Architrav folgt ein vierstufiger Aufbau. Vor dem Bauwerk liegt ebenerdig ein quadratischer, von Granitquadern eingefasster Feuerplatz, als Ersatz für die zuletzt 1917 genutzte, mit brennendem Öl betriebene Feuerschale auf dem Kopf des Bauwerks.

Auf der Südfront ist mittig ein großer Adler angebracht, auf dessen Brust nach dem Vorbild des preußischen Staatswappens das Wappen der Familie von Bismarck liegt.

Das Grundstück ist auf der West-, Nord- und Ostseite von einem Kranz von Eichen umgeben, die bis auf die beiden seitlichen jünger sind. Findlinge begrenzen das Areal zur Straße.

Innenarchitektur

Der Kern der Bismarcksäule ist ein hohler Ziegelbau. Innen ist er mit einer Leiter aus Steigeisen ausgestattet.

Materialien

Das Äußere besteht aus breiten, grob behauenen Natursteinen aus grauem Harzburger Granit.

Postkarte mit Foto Einweihungsfeier am 21. Juni 1903

Geschichte

Gleich nach dem Tod des Reichskanzlers Otto von Bismarck lobte die Deutsche Studentenschaft einen reichsweiten Wettbewerb für ein Denkmal aus. Diesen gewann 1899 der junge Architekt Wilhelm Kreis mit seinem Entwurf "Götterdämmerung".

Das Baugrundstück liegt auf dem Hammelsberg, der zum Bismarck‘schen Gut Schönau gehört, nicht weit von Friedrichsruh, dem letzten Wohnsitz Bismarcks. Die Grundsteinlegung erfolgte Anfang Juni 1901. Die Einweihung fand am 21.06.1903 statt, dem Tag der Sommersonnenwende. Die Baukosten von rund 65.000 Reichsmark wurden reichsweit gesammelt.

Bedeutung

Die Bismarcksäule in Reinbek ist als Prototyp geplant und das Modell für 47 nahezu identische Bismarcksäulen.

Nutzung

Während die Außenanlage für Benutzer frei zugänglich ist, wurde der Zugang zum Inneren seit etlichen Jahren aufgrund vieler Vandalismus-Anschläge versperrt.

Erhaltungszustand

Nach der letzten umfangreichen Instandsetzung im Jahr 2015 durch den Besitzer des Gutes Schönau, Maximilian von Bismarck, ist die Bismarcksäule in einem befriedigenden Zustand.

Persönlichkeiten

Otto von Bismarck GND: 11851136X
Maximilian von Bismarck
Wilhelm Kreis GND: 11877798X

Datierung Schutzstellung

21.03.1986

Begründung Schutzstellung

Geschichtliche und künstlerische Bedeutung

14 400
Bismarcksäule business 53.5303240000 10.2931940000

Ort

Reinbek, circa zwei Kilometer östlich des Ortsteils Schönningstedt, auf der Nordseite der Landesstraße L 314 Richtung Aumühle.

GPS-Standort

53° 31' 49'' N, 10° 17' 35'' O

Auftraggeber

Deutsche Studentenschaft

Planer/Architekt

Wilhelm Kreis

Errichtungsdatum

1901-1903

Strukturansicht

Literatur

  • Hartwig Beseler (Hrsg.) : Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, GVK 021009430. Neumünster, Wachholtz 1969, GVK: 021009430
  • Andreas von Seggern : Stein gewordener Mythos - Bismarcksäule in Reinbek-Silk, in Jahrbuch Stormarn 2003, S. 6-13. Hamburg, M+K Hansa Verlag 2002, In: Jahrbuch Stormarn 2003, GVK: 1006295216
  • Burkhard von Hennigs : Frühe Erinnerungsorte im preußischen Kreis Stormarn. Husum, Husum-Verlag 2017, In: Mitteilungen 93 der Gesellschaft für Schl.-Holst. Geschichte, S. 3-13, hier S. 6-8, GVK: 1004497369
  • Sieglinde Seele : Lexikon der Bismarck-Denkmäler. Petersberg, GVK: 073290099

Weitere Literatur