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Todendorfer Moor

Das Todendorfer Moor ist ein abgetorftes Hochmoor im mittleren Stormarn.

Lage

Das Todendorfer Moor wird durch die Bundesautobahn 1 in einen kleineren nordwestlichen und einen größeren südöstlichen Bereich geteilt. Im Westen ist die Grenze zwischen den Gemeinden Hammoor und Todendorf die Scheide des hier schon stark ausgetrockneten und in Birkenwald sowie Grünland umgewandelten Moores. Das nordwestliche Teilstück reicht fast bis an die Kreisstraße 106 in Hammoor heran. Das südöstliche Teilstück ist nach Norden und Osten durch die Torfmoorbek begrenzt und anhand der Vegetation noch als Moor zu erkennen. Jenseits des Bachs liegt nördlich angrenzend der Laubmischwald Knakenort. Südlich des Moores bildet der Buchenwald Kalkkuhle die Grenze. Eine Straße mit vereinzelter Bebauung begleitet das Moor im Osten. Die Zufahrt führt über den Moorweg.

Geschichte

Das Moor entstand am Ende der letzten Eiszeit. Die Torfstiche stammen vom Abbau im 18. und 19. Jh. Der Bau der Autobahntrasse 1934–1937 zerstörte das Zentrum des Moores. Der Wasserstand wurde abgesenkt. Dadurch nahm die Bewaldung zu. 2019 wurde das Moor per Landesverordnung teilweise zum Naturwald erklärt, daher bleibt es frei von forstwirtschaftlicher Nutzung.

Flora und Fauna

Auf der östlichen Moorfläche findet man großflächig Moorgewässer, torfmoosreiche Weidengebüsche, Birken- und Erlen-Bruchwald. Die Vegetation ist reich an gefährdeten Arten, z. B. Rundblättrigem Sonnentau, Polei-Gränke, Wasserfeder und Zwerg-Igelkolben.

Außergewöhnlich ist das Vorkommen von 334 Käferarten, darunter 72 bedrohten Arten. In einem Torfstich wurde der Schmalbindige Breitflügeltauchkäfer (Graphoderus bilineatus) nachgewiesen, der nach deutschem und EU-Recht besonderen Schutz genießt.

Ökologische Bedeutung

Das Moor liegt in einem Schwerpunktbereich des Biotopverbundes. Dessen Verbundachsen reichen zum Beimoorwald und zum Bargteheider-Delingsdorfer Moor.

Nutzung

Das Todendorfer Moor gehört den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Ein Wanderweg vom Beimoorwald zum Gölmer Moor führt im Osten am Todendorfer Moor entlang.

Besonderheiten

Die gefährdeten Käferarten sind an sonnige bis halbschattige Standorte gebunden. Durch den sinkenden Wasserstand und die Ausbreitung von Weiden und Birken werden die Wasserflächen beschattet. Das verdrängt die moortypische Fauna und Flora.

Datierung Schutzstellung

13.02.1973

Begründung Schutzstellung

Das Todendorfer Moor ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Todendorf (letzte Änderung am 09.12.2015). Es dient dazu, das Landschaftsbild und den Naturgenuss zu erhalten und die Entwicklung und Wiederherstellung der Lebensräume wildlebender Tier- und Pflanzenarten zu sichern. Der Torfabbau ist verboten, ebenso das Trockenlegen von Tümpeln und Veränderungen an den Wasserläufen. Die Land- und Forstwirtschaft und die ordnungsgemäße Ausübung von Jagd und Fischerei sind erlaubt. Es gilt im Landschaftsrahmenplan von 2021 als zukünftiges Naturschutzgebiet.

Links

Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet: https://www.kreis-stormarn.de/files/freizeit-und-tourismus/landschaftsschutzgebiete/LSG%20Todendorf/ (Zugriff am 07.12.2024)

14 400
Todendorfer Moor local_florist 53.7050000000 10.3320000000

GPS-Standort

53° 42' 18'' N, 10° 19' 55'' O

Größe

0,38 km2

höchster Punkt

42 m über NN

tiefster Punkt

35 m über NN

Strukturansicht