Ausbildung
Rainer Wiegard besuchte die Volks- und die Realschule in Bargteheide. Nach dem Realschulabschluss 1966 folgte eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei den HAKO-Werken in Bad Oldesloe.
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Der ehemalige Stadtverordnete und schleswig-holsteinische Finanzminister Rainer Wiegard lebt seit 1955 in Bargteheide.
Rainer Wiegard besuchte die Volks- und die Realschule in Bargteheide. Nach dem Realschulabschluss 1966 folgte eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei den HAKO-Werken in Bad Oldesloe.
Nach seiner Ausbildung war Rainer Wiegard 1969–1971 Zeitsoldat bei der Bundeswehr und im Anschluss als selbstständiger Organisationsberater und Handelsvertreter tätig.
1975–2000 arbeitete er als Leiter des Bereichs Finanzen und Revision beim Bundesvorstand der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) und war Stellvertreter des Bundesvorstandsmitglieds für das Ressort Organisation, Werbung und Finanzen. Ab 1983 war er zugleich Geschäftsführer der DAG-Bildungseinrichtungen für Politische Bildung (GPB e. V.).
Wiegard trat 1975 in die CDU ein, war 1977–1986 Vorsitzender der CDU in Bargteheide und 1996–2006 des CDU-Kreisverbands Stormarn. 1991–1998 hatte er zudem den Vorsitz der Kommunalpolitischen Vereinigung (kpv) der CDU Stormarn inne.
Kommunalpolitisch engagierte sich Wiegard zunächst in Bargteheide, 1982–1986 war er Mitglied im Stormarner Kreistag mit Sitz im Verkehrsausschuss. Anschließend saß er bis 1996 als Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Stadtvertretung Bargteheide. Hier trat Wiegard für einen Haushalt ohne Schulden und für eine moderne Stadtentwicklung, z. B. Bodenbevorratung für städtische Planungen, eine Neuordnung der Abwasserversorgung (AbwasserEntsorgungsGmbH) und für einen stadtbildprägenden Fernsehturm in der Stadtmitte ein.
2000–2017 vertrat Wiegard die CDU als Abgeordneter im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Von 2001 bis zum April 2005 amtierte er als Vorsitzender des Fraktionsarbeitskreises Haushalt, Finanzen und Steuern und war damit der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion. Bei der vorgezogenen Landtagswahl 2009 erlangte er 37,8 % der Erststimmen im Wahlkreis Stormarn, 2012 gelang ihm mit 38,8 % die Wiederwahl.
Am 27.04.2005 wurde er von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) zum Finanzminister des Landes Schleswig-Holstein ernannt und blieb dies auch im zweiten Kabinett von Carstensen bis 2012. In der Übergangszeit nach dem Bruch der großen Koalition im Landtag (Juli–Oktober 2009) amtierte Wiegard zugleich als Innenminister.
Als Finanzminister setzte er sich für die Aufnahme einer eigenen Schuldenbremse in die schleswig-holsteinische Landesverfassung ein. Er verfolgte einen Konsolidierungskurs, der ab 2020 einen Haushalt ohne Neuverschuldung vorsah. Seine Ziele waren ein transparenteres Steuermodell, ein Staffeltarif bei der Einkommensteuer und eine Neuordnung der Mehrwertsteuer.
2005–2012 war er Mitglied des Bundesrates, davon die letzten fünf Jahre im Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag. 2005–2009 war er Mitglied im Aufsichtsrat der HSH Nordbank, bis 2007 dessen Vorsitzender.
Am 12.06.2012 schied Wiegard aus der Landesregierung aus. 2017 trat er nicht mehr bei der Landtagswahl an.
Rainer Wiegard wuchs als zweitältester Sohn mit vier Geschwistern auf. Die Eltern waren 1955 aus Trittau in das Elternhaus der Mutter nach Bargteheide gezogen. Der Vater arbeitete als Großhandelskaufmann, die Mutter war Krankenschwester. 1969–1996 war er mit Brigitte Hödtke verheiratet, 1971 wurde Tochter Sandra und 1986 Tochter Mirja geboren. 1998 heiratete er Jutta Werner, sie brachte zwei Söhne mit in die Ehe. Mit wenigen Unterbrechungen lebt er seit 1955 in Bargteheide.
Rainer Wiegard ist Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürger-Stiftung Stormarn und stellvertretender Vorsitzender und geschäftsführender Vorstand Finanzen im Verein Kleines Theater Bargteheide.
2006 Ehrenvorsitzender der CDU Stormarn
Peter Harry Carstensen GND: 130634816
Jutta Werner
Wikipedia-Website des Politikers Wiegard: http://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Wiegard (Zugriff am 13.03.2025)
Vorstellung des Politikers Wiegard auf der Website der CDU-SH: https://www.cdu.ltsh.de/abgeordneter/rainer-wiegard.html (Zugriff am 15.03.2025)
Wiegard
Rainer
10.07.1949
Hamburg
Industriekaufmann, Politiker a. D.
1986–1996 Stadtvertreter, Magistratsmitglied, 2000–2017 Abgeordneter des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 2005–2012 Finanzminister und Juli–Oktober 2009 Innenminister von Schleswig-Holstein, 2005–2012 Mitglied des Bundesrats
1. Ehe: Brigitte Wiegard, geb. Hödtke; 2. Ehe: Jutta Werner (geb. 1949)
zwei Töchter, zwei Stiefsöhne
Joseph Johann Wiegard (1912–1977); Tilli Karoline Wiegard, geb. Solvie (1920–1989)