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Nico Pyrotechnik Hanns-Jürgen Diederichs GmbH & Co. KG

Die Nico Pyrotechnik Hanns-Jürgen Diederichs GmbH & Co. KG in Trittau war über 50 Jahre eines der führenden pyrotechnischen Unternehmen, das sich insbesondere durch Klein- und Großfeuerwerke einen Namen gemacht hatte. Die Marke NICO war weltweit bekannt.

Unternehmensziel und Produkte

Unternehmenszweck war die Entwicklung, die Herstellung sowie der Vertrieb von pyrotechnischen Produkten. Mit Klein- und Großfeuerwerken aller Art sowie Notsignalen wurde das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller von privat und kommerziell genutzter Pyrotechnik europaweit. Zusätzlich beteiligte sich die Firma ab 1957 mit diversen Übungssystemen u.a. für Mörser, Panzerfäuste, Landminen und mit Leucht- und Signalmitteln, Tarnnebeln und Blendgranaten am Rüstungsgeschäft.

Struktur

Die zunächst als GmbH von zwei Inhabern geführte Firma entwickelte sich zwischenzeitlich in den 1960er-Jahren als Kommanditgesellschaft zum Familienunternehmen. Mit dem Einstieg der Rheinmetall Industrie AG und der Errichtung bzw. der Übernahme weiterer pyrotechnischer Firmen entstand ein weltweites Firmennetzwerk.

Geschichte

1949 gründeten der ehemalige Reichs-Cheffeuerwerker Hans Moog und der Kaufmann Heinrich Nicolaus die "Pyrotechnischen Fabriken Hans Moog - H. Nicolaus Werk Trittau". Sie ließen sich auf dem Gelände der ehemaligen Kunstfeuerwerkerei Gustav W. C. Burmester am Kellerberg nieder. Der Weg in das Gelände mit den aus Sicherheitsgründen verstreut liegenden Gebäuden erhielt später den Namen "Bei der Feuerwerkerei".

Prokurist wurde der Kaufmann Hanns-Jürgen Diederichs sen. Der spätere Gesellschafter gab 1964 der Firma seinen Namen und führte sie als Familienunternehmen. So wurde mit Hanns-Jürgen Diederichs jr. ein weiteres Familienmitglied beteiligt. Dieser wurde 1983 Geschäftsführer der Firma. Bereits 1970 hatte die Rheinmetall Industrie AG in Ratingen als Kommanditistin die Mehrheit von 51 % des Firmenkapitals übernommen.

Nico Pyrotechnik expandierte durch Gründung oder Übernahme weiterer Firmen: Chartered Pyrotechnic Industries in Singapur (1978), Konic Inc. in Südkorea (1979), dazu die Nico International Trading Inc., Nico Pyroprecision Inc. in Ottawa/Kanada (1992), E. Liebenwein Schult KG in St. Veit an der Glan/Österreich (1988), Pyrotechnik Silberhütte in Harzgerode (1991), Oskar Lünig GmbH & Co. KG in Stuttgart (1992), Pyrotechnik AB in Kungsbacka/Schweden (1993 durch Beteiligung), St. Stephan Zaphiroff Pyrotechnische Fabrik in Berlin (1994).

Nach dieser Hochphase mit über 1.000 Mitarbeitern weltweit kam es aufgrund von Fehlinvestitionen sowie gleichzeitigem Rückzug der Rheinmetall 2002 zu einem starken Geschäftsrückgang. Der Verkauf von Nico Pyrotechnik an die Tochter Rheinmetall De Tec AG war die Folge. Mit der Verschmelzung in die Rheinmetall Waffen Munition GmbH 2006 wurde die Produktion von militärischer Pyrotechnik in Trittau als Niederlassung weitergeführt.

Der nichtmilitärische Teil des früheren Firmengeflechts, die 1994 in Remscheid gegründete Vertriebsgesellschaft Nico Feuerwerk GmbH wurde 2004 verkauft. Sie ging an die 1998 gleichfalls in Remscheid errichtete Nico Lünig Event GmbH (NLE), die in Trittau in der Nikolaus-Otto-Straße 4 noch ein Büro mit fünf Mitarbeitern führte. 2015 entstand aus der NLE und der Pyro-Partner GmbH in Berlin die Nico Europe GmbH in Wuppertal.

Besonderheiten

2014 gründete Hanns-Jürgen Diederichs jr. erneut eine pyrotechnische Firma in Trittau, die Unternehmergesellschaft Nico Pyrotechnik UG.

Persönlichkeiten

Hanns-Jürgen Diederichs

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Name

Nico Pyrotechnik Hanns-Jürgen Diederichs GmbH & Co. KG

Rechtsform

GmbH & Co KG

Sitz

Bei der Feuerwerkerei 4, 22946 Trittau

GPS-Standort

53° 35' 42'' N, 10° 24' 12'' O

Gründungsdatum

1949

Auflösungsdatum

10.08.2006

Branchen

Verarbeitendes Gewerbe

Strukturansicht

Literatur

  • Walden, Hans : Wie geschmiert Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg ; ein Schwarzbuch. Komzi-Verlag 1997, GVK: 234156813

Weitere Literatur