Ausbildung
Max Böhmker besuchte die Volksschule Wulfsfelde (heute Pronstorf, Kreis Segeberg) und erwarb in Lübeck den mittleren Schulabschluss.
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Der Reinfelder Bürgermeister Max Böhmker war ab September 1944 kommissarischer Kreisleiter der NSDAP in Stormarn.
Max Böhmker besuchte die Volksschule Wulfsfelde (heute Pronstorf, Kreis Segeberg) und erwarb in Lübeck den mittleren Schulabschluss.
Max Böhmker arbeitete auf dem elterlichen Bauernhof in Wulfsfelde sowie als Wirtschafter auf einem mecklenburgischen Gut. 1919 übernahm er den Hof der Eltern.
Nach dem Ersten Weltkrieg trat er dem Kyffhäuserbund und dem Stahlhelm bei. Ab 1922/23 war er Mitglied der Deutschen Volkspartei, später der Landvolkpartei. 1923 wurde er in Wulfsfelde Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister und stellvertretender Amtsvorsteher. Im Segeberger Kreistag gehörte er der landwirtschaftlichen Fraktion an.
Am 01.08.1932 trat er der NSDAP bei und wurde im März 1933 in die Stadtvertretung in Reinfeld gewählt, wo er als Erster Ratsmann und stellvertretender Bürgermeister amtierte.
Seit 1938 hauptamtlicher Bürgermeister, fielen in seine Amtszeit Mitte 1944 Arbeiten zur Ansiedlung rüstungswirtschaftlicher Anlagen der Dornier-Werke auf dem Gelände der Firma Ströh.
Ab November 1933 leitete er auch die NSDAP-Ortsgruppe und übernahm kriegsbedingt weitere Ämter. Nach der Vertretung des Stormarner Kreisleiters Erich Friedrich im Sommer 1942 wurde Böhmker im September 1944 kommissarischer Kreisleiter, da Friedrich den Bau des Friesenwalls an der Nordseeküste beaufsichtigte.
Nach Kriegsende war er als Landwirt in Reinfeld tätig.
Max Böhmker kehrte Ende 1916 als Kriegsversehrter aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Er heiratete am 04.04.1919 Martha Marie Wehde in Curau (heute Stockelsdorf, Kreis Ostholstein).
1929 zog er nach Reinfeld, wo er den Hof Lehmkamp erworben hatte.
Am 07.05.1945 von britischen Truppen verhaftet, war er bis Februar 1948 in Neumünster-Gadeland sowie in Eselheide (Nordrhein-Westfalen) interniert. Das Spruchgericht Bielefeld verurteilte ihn im Mai 1948 wegen seiner Mitwisserschaft als Parteifunktionär zur politischen Verfolgung und dem Einsatz von Zwangsarbeitern zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die durch die Internierung abgegolten war. Zur Entlastung hatte er mehr als 20 Leumundszeugnisse, u. a. von Paul von Schoenaich, vorgelegt.
Nachdem Böhmker im Entnazifizierungsverfahren im Juni 1949 in die Belastungskategorie III („minderbelastet“) eingestuft wurde, erfolgte noch am selben Tag eine Umstufung in die Kategorie IV („Mitläufer“).
Stellvertretender Vorsitzender Kreisbauernbund Segeberg
Frontkämpferkreuz des Ersten Weltkriegs
Kriegsverdienstkreuz
Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze
Im Stadtarchiv Reinfeld befinden sich später veröffentlichte Tagebuchaufzeichnungen von Max Böhmker von 1944/45, worin er u. a. organisatorische Aufgaben und die Stimmung in der Bevölkerung festhielt.
Paul von Schoenaich GND: 116859830
Erich Friedrich GND: 130471356
Böhmker
Max Nikolaus
Max
04.11.1890
Wulfsfelde (heute Pronstorf, Kreis Segeberg)
20.12.1982
Reinfeld
31.10.1938 Austritt aus der evangelisch-lutherischen Kirche
Landwirt, Politiker
1923-1929 Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister Wulfsfelde; Mitglied des Kreistags Segeberg; 1938-1945 Bürgermeister Reinfeld; 1942-Mai 1945 stellvertretender Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik; April-August 1943 kommissarischer Kreisleiter Oldenburg i. H.; 1944 stellvertretender Leiter der Nationalsozialistischen Volksfürsorge Stormarn; September 1944-Ende April 1945 kommissarischer NSDAP-Kreisleiter Stormarn; ab Oktober 1944 Bürgermeister Heidekamp
Martha Böhmker, geb. Wehde (1895-?)
zwei Söhne, eine Tochter
Martin Hinrich Böhmker (1859-?); Lucinde Gertrude Böhmker, geb. Wilder (1864-?)