Geschichte
Keimzelle des Klosters Reinbek war eine Maria-Magdalenen-Kapelle in Hoibek (heute Reinbek, Ortsteil Sachsenwaldau). 1224 erweiterte Albrecht II. von Orlamünde und Holstein den Besitz um weitere Hufen und Heideflächen. Dieser wurde 1226 von seinem Nachfolger Adolf IV. von Holstein-Schauenburg bestätigt, der 1229 dem Klosterkonvent das Dorf Glinde mit allen Rechten und der Mühle schenkte.
Bald danach verlegte das Kloster den Sitz nach Köthel, nachdem es beide Dorfhälften von Albrecht I. von Sachsen und Adolf IV. erhalten hatte. 1234/35 verließen zwölf Nonnen als Gründungskonvent für das Kloster Uetersen (heute Kreis Pinneberg) den Konvent. Papst Gregor IX. bestätigte 1236/37 die Privilegien des Klosters Reinbek. Um 1248 zog das Kloster in das Dorf Hinschendorf.
In der Folgezeit erhielt das Kloster durch Stiftung oder Kauf die Dörfer Nieder und Ober Boberg, Braak, Bunebutle, Grande, Havighorst, Hope, Jenfeld, Köthel, Langelohe, Lohbrügge, Neu Stapelfeld, Ohe, Öjendorf, Ohlenburg, Schiffbek, Schönningstedt, Siek, Stapelfeld, Steinbek, Tonndorf und Witzhave im Süden Stormarns, im Herzogtum Sachsen-Lauenburg die Dörfer Börnsen, Escheburg, Fuhlenhagen, Köthel, Mühlenrade, Talkau, Wentorf und Wohltorf sowie in den Elbmarschen das Dorf Reitbrook und Anteilsbesitz in den Dörfern Altengamme, Billwärder, Neuengamme und Curslak (Stadt Hamburg). In der Regel verfügte das Kloster über die hohe und niedere Gerichtsbarkeit über die Einwohner der Klosterdörfer.
Grangien besaß das Kloster u. a. in Köthel, Hoibek, Steinbek, Schönningstedt, Nettelnburg (Hamburg) und Escheburg (Herzogtum Lauenburg), die von Vögten verwaltet wurden, sowie Mühlen in Glinde, Hinschendorf und Steinbek.
Die geistliche Betreuung erfolgte durch Domherren des Hamburger Domkapitels, die auch das Amt des Klosterpropstes ausübten. Der Letzte, Detlev von Reventlow, wurde 1529 mit der Verwaltung des aufgegebenen Klosters betraut.
Nachdem im Zuge der Reformation bereits einige Nonnen das Kloster verlassen hatten, suchte die Priorin Anna von Plessen zweimal den Reformator Johannes Bugenhagen in Hamburg auf. 1529 verkaufte sie das Kloster mit allen Dörfern, Gütern und Rechten für 12.000 Mark Lübisch an Friedrich II. von Dänemark. Dieser bildete anschließend aus den Stormarner Dörfern das Amt Reinbek. Die lauenburgischen Dörfern fielen nach Protest durch Magnus I. von Sachsen-Lauenburg an das Herzogtum zurück.
Am 07.04.1529 verließ die Priorin mit sechs weiteren Amtsträgerinnen und 35 Nonnen das Kloster. Jede erhielt eine finanzielle Abfindung, die als Mitgift für eine Verheiratung dienen sollte.
Die Klostergebäude wurden 1534 in der sogenannten Grafenfehde zerstört.