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Klingberg

Der Klingberg ist ein Eisumlaufberg (Nunatak) im nördlichen Kreis Stormarn.

Lage

Die bewaldete Kuppe des Klingbergs liegt überwiegend im Nordwesten der Gemeinde Grabau. Im Norden und im Nordosten reicht der Abhang des Bergs in den Ortsteil Neverstaven der Gemeinde Travenbrück hinein. Im Süden und Westen gehört er zum Ortsteil Tönningstedt der Gemeinde Sülfeld (Kreis Segeberg). Die Kreisstraße 103 verläuft am östlichen Rand des Klingbergs. Dort befindet sich auch der Hof Klingenbrook. Die bewaldete Kuppe grenzt im Südwesten an eine ehemalige Kiesgrube. In den übrigen Gebieten liegen Ackerflächen, die zum Teil über Knicks mit dem Klingberg verbunden sind. Der Berg erhebt sich ca. 30 bis 40 m über seine Umgebung. Betont wird seine exponierte Lage durch einen 134 m hohen Fernmeldeturm an seinem Osthang.

Die bewaldete Kuppe hat eine Größe von 37,7 ha. Der Berg reicht über die Waldfläche hinaus.

Geschichte

Der Klingberg entstand als Moräne in der Saale-Eiszeit. Seine Kuppe wurde in der Weichsel-Eiszeit vom Eis als Nunatak umflossen. Er wurde im 18. und 19. Jh. ackerbaulich genutzt, nur im Süden lag ein kleiner Nadelholzforst. 1909 forstete man die gesamte Kuppe mit Fichten auf. Seit 1993 ist der Berg im Eigentum der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, die das Ziel verfolgt, ihn nach Naturschutzgesichtspunkten zu sichern und zu entwickeln.

Flora und Fauna

Der Klingberg ist großflächig von Nadel- und Laubholzforsten geprägt. Im Nordosten gibt es seit dem Winter 2022/23 eine Aufforstung mit Rotbuche, Roteiche, Traubeneiche und Douglasie. Im Nordwesten und Westen befinden sich ältere Rotbuchen, im Süden zahlreiche Stieleichen. Letztere sind Überhälter (vereinzelte große Bäume) von ehemaligen Knicks.

Ökologische Bedeutung

Der Wald ist ein Trittsteinbiotop in der Agrarlandschaft. Im Süden findet man im Bereich der ehemaligen Kiesgrube zwei Kleingewässer, trockene Staudenfluren und spontan bewaldete Flächen.

Nutzung

Der Klingberg wird naturnah forstlich bewirtschaftet. Er ist von einem dichten Wegenetz durchzogen. Wegen seiner exponierten Lage wird er als Aussichtsberg besucht.

Besonderheiten

Ein ehemaliger Militärbunker am Klingberg dient als Winterquartier für Fledermäuse. Er wird vom NABU Bad Oldesloe betreut. Das Braune Langohr und die Fransen-Fledermaus überwintern dort.

Der als Richtfunkmast dienende Fernmeldeturm Neverstaven befindet sich entgegen der Bezeichnung nicht in Neverstaven, sondern in Grabau. Eigentümer ist die Deutsche Funkturm GmbH.

Datierung Schutzstellung

27.10.1970

Begründung Schutzstellung

Im LSG Grabau (27.10.1970, zuletzt geändert 02.12.2009) wird der Klingberg als bedeutender Landschaftsbestandteil von wissenschaftlicher Bedeutung geschützt. Im Gebiet darf kein Kies abgebaut werden. Der Naturgenuss soll sichergestellt sein. Dazu gehört auch der Fledermausschutz.

Der Klingberg wird als Geotop mit der Nr. QP007 im Landschaftsrahmenplan (2021) geführt. Er gehört seit 1991 zur Geotop-Art „Erdgeschichtlicher Aufschluss“ als Komplex von Ablagerungen aus der Saale- und Weichsel-Eiszeit.

Links

Verordnung des Landschaftsschutzgebiets Grabau: https://www.kreis-stormarn.de/files/freizeit-und-tourismus/landschaftsschutzgebiete/LSG%20Grabau/ (Zugriff am 27.11.2024)

Zum Landschaftsrahmenplan 2021: https://www.schleswig-holstein.de/mm/downloads/MELUND/Landschaftsrahmenplanung/LRPIIIHauptteil.pdf (Zugriff am 27.11 2024)

14 400
Klingberg local_florist 53.8199000000 10.2479000000

GPS-Standort

53° 49' 11'' N, 10° 14' 52'' O

Größe

0,377 km2

höchster Punkt

78 m über NN

tiefster Punkt

50 m über NN

Strukturansicht