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Kirchspielvogtei Reinbek

Die Kirchspielvogtei Reinbek war zwischen 1868 und 1889 eine von fünf neugebildeten Distriktsbehörden im Kreis Stormarn.

Lage

Der KirchspielvogteiReinbek lag im Süden des Kreises Stormarn. Er grenzte auf Stormarner Gebiet im Westen und Norden an die KirchspielvogteienTrittau und Bargteheide. Östlich der Bille lag der Kreis Herzogtum Lauenburg, im Süden das zu Hamburg gehörende Bergedorf sowie die Marschlande.

Ortsgliederung

Die Kirchspielvogtei bestand aus den 23 Landgemeinden Alt-Rahlstedt, Barsbüttel, Boberg, Braak, Glinde, Havighorst, Jenfeld, Lohbrügge, Meiendorf, Neu-Rahlstedt, Oejendorf, Ohe, Oldenfelde, Oststeinbek, Reinbek, Sande, Schiffbek, Schönningstedt, Stapelfeld, Steinbek, Stellau, Stemwarde und Willinghusen.

Geschichte

Auf Grundlage der Verordnung zur Organisation der Kreis- und Distriktsbehörden im Herzogtum Holstein vom 22.09.1867 wurde die Kirchspielvogtei Reinbek am 06.04.1868 gebildet. Die neue Distriktsbehörde war der Kreisverwaltung unterstellt. Sie bestand aus 18 Dörfern des ehemaligen landesherrlichen Amtes Reinbek. Dazu kamen vom landesherrlichen Amt Trittau die Dörfer Alt-Rahlstedt, Meiendorf und Oldenfelde und vom landesherrlichen Amt Tremsbüttel das Dorf Neu-Rahlstedt.

Zunächst verwaltete der Kirchspielvogt aus Bargteheide kommissarisch die Reinbeker Distriktsbehörde mit, bis im Herbst 1868 das Amt mit dem ehemaligen Bordesholmer Amtsverwalter Friedrich Borgfeldt besetzt werden konnte.

Mit Einführung der neuen Kreisordnung und Errichtung von Amtsbezirken wurde der Kirchspielvogteibezirk 1889 aufgelöst.

Politik und Verwaltung

Kirchspielvögte:

Louis Meyer1880–1889 (kommissarisch 1880–1881)
Albert von Bennigsen-Foerder1876–1880 (kommissarisch 1876–1877)
Friedrich Borgfeldt1868–1874
Heinrich von Reventlow1868 (kommissarisch)

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr:Einwohner:

188911704
18678179

Wirtschaft

Die Kirchspielvogtei war überwiegend geprägt durch Landwirtschaft und Landhandwerk. Dazu kamen Mühlenbetriebe an Bille, Corbek und Glinder Au. In Sande begann 1864 mit dem Bergedorfer Eisenwerk die Industrialisierung. In Schiffbek entstand 1881 die Norddeutsche Jutespinnerei und Weberei, verbunden mit einem starken Zuwachs an Arbeitskräften.

Infrastruktur

Zwei Hauptverbindungen querten die Kirchspielvogtei, die Möllner Landstraße von Hamburg über Glinde in den Landkreis Herzogtum Lauenburg und über Schiffbek, Lohbrügge und Sande nach Bergedorf. Den Norden tangierte bei Alt-Rahlstedt der Hauptweg von Wandsbek Richtung Bad Oldesloe. In Reinbek bestand Anschluss an die Bahnstrecke Hamburg-Berlin.

Persönlichkeiten

Friedrich Borgfeldt GND: 1065207794
Albert von Bennigsen-Foerder GND: 1189952580

14 400
Kirchspielvogtei Reinbek location_city 53.5100310000 10.2519350000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Kreis Stormarn

Verwaltungssitz

Reinbek

GPS-Standort

53° 30' 36'' N, 10° 15' 6'' O

Fläche

151,81 km2

Ersterwähnung / Gründung

20.04.1868

Auflösungsdatum

30.09.1889

Verwaltungsleitung

Kirchspielvogt Louis Meyer

Einwohnerzahl

11704

Bevölkerungsdichte

77,1 Einwohner / km2

Strukturansicht

Landgemeinden

Kreis Stormarn: Verwaltungsstruktur 1867-1889: Kirchspielvogteien