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Hoisdorfer Teiche

Die Hoisdorfer Teiche sind ein Ensemble von sechs einzelnen Teichen und stehen mit ihren Uferzonen unter Naturschutz.

Lage

Die Hoisdorfer Teiche liegen im südöstlichen Bereich der Gemeinde Hoisdorf. Im Westen und Norden werden sie vom Straßenzug Moorweg/Achtern Diek sowie vom Gelände des Tagungshaus Jugendheim Lichtensee begrenzt. Im Osten verläuft der Jungfernstieg, südöstlich die Dorfstraße mit dem historischen Dorfkern.

Hoisdorfer Teiche, 1972

Geschichte

Der Große Teich gehörte in der Frühen Neuzeit zu den herrschaftlichen Teichen im Amt Trittau. Er wurde an private Interessenten, unter anderem zur Fischzucht, verpachtet. Daneben wurde – nach Ablassen des Wassers – der getrocknete, nährstoffreiche Grund zeitweilig als Weide sowie als Wiese zur Heugewinnung genutzt.

Ab 1748 wurde der Große Teich für zwölf Jahre an den Trittauer Müller Hans Hinrich Holst verpachtet, später nutzten ihn weitere Pächter dieser herrschaftlichen Mühle. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts sind in dem Gebiet neben dem Großen Teich fünf weitere Einzelteiche aktenkundig.

Um 1900 wurde erstmals die ornithologische Bedeutung der Hoisdorfer Teiche durch fachwissenschaftliche Publikationen dokumentiert. 1972 stellte der Kreis das Areal unter Landschaftsschutz. 1980 kaufte die Gemeinde Hoisdorf die Teiche mit umliegenden Flächen, um sie vor kommerziellem Freizeitbetrieb zu bewahren.

Das Teichareal wurden 1987 unter Naturschutz gestellt. Seit 1988 wird es vom Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V. mit Sitz in Ahrensburg betreut. Die Schutzstellung gilt auch für die mit Schilf und Röhricht bestandenen Uferzonen der Gewässer sowie angrenzende Grünland- und Baumflächen.

Zum Ausgleich von Baumaßnahmen am Rand des Naturschutzgebietes wurde das Areal 2013 im Norden und Süden durch Teile des bisherigen Landschaftsschutzgebietes Hoisdorf um zwölf Hektar auf die aktuelle Größe von 42 Hektar erweitert.

Zwei Teiche wurden bis 2020 fischereiwirtschaftlich genutzt.

Flora und Fauna

Als Brutvögel sind Zwerg-, Hauben- und Rothalstaucher, Höckerschwäne, Grau- und gelegentlich Weißwangengänse zu nennen. Hinzu kommen Bläss- und Teichrallen sowie zahlreiche Enten, unter anderem Krick-, Löffel-, Stock- und Reiherenten. Schellenten brüten in eigens aufgehängten Nistkästen.

Die Hoisdorfer Teiche dienen See- und Fischadlern, Weißstörchen, Gänsesägern sowie unterschiedlichen Watvögeln als Nahrungsgebiet. Gleiches gilt für Kormorane, deren Brutkolonie nahe des Naturschutzgebietes liegt.

Als Pflanzen sind – neben den Röhrichtzonen mit Schilf – unter anderem Wasserpfeffer, Eiförmige Sumpfbinse und Nadelsimse erwähnenswert.

Ökologische Bedeutung

Das aus mehreren flachgründigen Teichen bestehende Feuchtgebiet ist Lebensraum einer charakteristischen, teilweise gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierwelt.

Nutzung

Das Gebiet dient auch als Naherholungs- und Ausflugsziel. Zur Brutzeit der Vögel werden die Wege für mehrere Monate für Fußgänger gesperrt, so dass Störungen vermieden werden.

Besonderheiten

Das Wasser der Teiche wird in mehrjährigem Abstand regelmäßig abgelassen, um eine Verlandung zu unterbinden.

Datierung Schutzstellung

20.11.1987

Begründung Schutzstellung

Die Hoisdorfer Teiche haben eine Vernetzungsfunktion für die geografische Verbreitung und den genetischen Austausch wildlebender Arten und dienen der Verbesserung der ökologischen Kohärenz.

Links

Website mit Erläuterung des Naturschutzgebietes: www.jordsand.de/schutzgebiete/hoisdorfer-teiche/ (Zugriff am 07.02.2020)

14 400
Hoisdorfer Teiche directions_boat 53.6547680000 10.3202550000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis/Kreisfreie Städte

Stormarn

Anrainerorte

Hoisdorf

Flusssystem

Elbe, Alster

Fläche

0.42 km2

GPS Quelle

53° 39' 17'' N, 10° 19' 12'' O

Zuflüsse

Viehbach

Einzugsgebiet

4.48 km2

Strukturansicht

Literatur

  • Fischer, Norbert : Hoisdorf und Oetjendorf Stormarner Dorfgeschichte im Hamburger Umland. Hoisdorf, Gemeinde Hoisdorf 2001, GVK: 784742073
  • Hans Ewald Brennecke : Das Naturschutzgebiet „Hoisdorfer Teiche“. Neumünster, Wachholtz 1996, In: Stormarner Hefte 16, 1991, S. 151, GVK: 331387727

Weitere Literatur