Geschichte
Seit der letzten Eiszeit hat sich im Höltigbaum aus einem vegetationslosen, hügeligen und von feuchten Niederungen durchzogenen Gebiet eine vielgestaltige offene Graslandschaft entwickelt. Die im Mittelalter nur eingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung erfuhr im 18. Jahrhundert eine planmäßige Erweiterung durch die Einteilung in Feldparzellen sowie die Anlage von Knicks und Baumreihen. Gleichzeitig wurde hier an der Landstraße zwischen Hamburg und Lübeck eine Zollstelle eingerichtet. Daraus leitet sich der Begriff Höltigbaum ab, der dem Niederdeutschen entstammt und Halte- oder Schlagbaum bedeutet.
Im 20. Jahrhundert wurde der Höltigbaum militärisch genutzt. 1937 erfolgte die Einrichtung eines Exerzierplatzes durch die Wehrmacht. 1940-1945 wurden auf den ebenfalls angelegten Schießplätzen mindestens 330 Menschen nach Urteilen Hamburger Kriegsgerichte hingerichtet. Das Gelände war 1958-1995 Standortübungsplatz der Bundeswehr. Die militärischen Aktivitäten haben sich im Landschaftsbild niedergeschlagen. Erhalten geblieben sind beispielsweise Spuren von Gefechtsübungen, Anpflanzungen von Farnen und Fichten sowie Panzerstraßen, Gefechtshügel und ein Hubschrauberlandeplatz.
Auf Stormarner Seite wurden die Flächen nach Ankauf durch die Bundesrepublik Deutschland, das Amt Siek, den Kreis Stormarn und die Stadt Ahrensburg per Verordnung vom 15.12.1997, auf Hamburger Seite per Verordnung vom 26.05.1998 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.