Beruflicher Werdegang
Heinrich Scheele schlug eine militärische Laufbahn ein und stieg zum Feldwebel auf. Er nahm u. a. mit dem Schleswig-Holsteinischen Füsilier-Regiment 86 am Ersten Weltkrieg an der Westfront teil.
Ab Ende 1919 war er im Postdienst tätig, zunächst in Altona und ab 1926 als Oberpostsekretär in der Landgemeinde Trittau.
Am 10.01.1927 trat er der NSDAP bei und war im September Mitgründer der Ortsgruppe Trittau, deren Leitung er übernahm. Durch intensive Werbung erreichte die NSDAP dort früh überdurchschnittliche Wahlergebnisse. Im April 1933 wurde er hier Vorsteher des Amtsbezirks Trittau.
Im September 1932 löste er Heinrich Backhaus kommissarisch als NSDAP-Kreisleiter in Stormarn ab, nach Erich Friedrichs Amtsantritt im Oktober 1932 blieb er dessen Stellvertreter.
Mehrfach war Scheele in Konflikte mit dem Stormarner Landrat verwickelt. 1933 wandte er sich gegen die Wiedereinstellung Friedrich Knutzens, dem er mangelnde nationalsozialistische Gesinnung vorwarf. 1934 denunzierte er Constantin Bock von Wülfingen unter dem Vorwurf, dass dieser den als staatsfeindlich bezeichneten Maximilian von Stoltzenberg decken würde.
Der Konflikt war vermutlich Auslöser für Scheeles Versetzung nach Bad Oldesloe, wo er 1934 zum Ratsherrn berufen wurde und die NSDAP-Ortsgruppe übernahm. Parallel arbeitete er wohl als Oberpostinspektor in Wandsbek.
Am 30.08.1935 trat er in der Landgemeinde Ahrensburg das Amt als Bürgermeister an und übernahm die NSDAP-Ortsgruppe. Nach dem Ausscheiden aus dem Postdienst wurde er 1937 auch Vorsteher des Amtsbezirk Ahrensburg.
In Scheeles Amtszeit als Bürgermeister fielen z. B. die Denunziation des Arztes Hugo Rath 1935, die Umsetzung der Zwangsverpachtung der Apotheke der jüdischen Eigentümerin Gertrud Eickhorst 1936 und die Ansiedlung des Rüstungsbetriebs H. Walter KG 1940.
Seit April 1938 gehörte er dem sechsköpfigen Kreisausschuss an.