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Torhaus und Nebenbauten des Gutes Jersbek

Das Torhaus von 1678 ist nach dem Herrenhaus und dem alten Pächterhaus eines der ältesten Gebäude des Gutes. Einst war es der einzige Zugang zum Wirtschaftshof mit seinen zahlreichen Gebäuden und zum Herrenhaus.

Außenarchitektur

Das zweigeschossige, vierachsige Torhaus aus geschlämmtem Ziegelmauerwerk auf einem Granitsockel besitzt ein mit Ziegeln gedecktes Satteldach, das in der Mitte ein Türmchen mit einer offenen Laterne und Windfahne trägt. Auf der Feldseite zeigen die Zahlenanker ANNO 1678 das Erbauungsdatum. Die Kämpfersteine am Torbogen tragen die verwitterten Wappen Buchwaldt (ein bekrönter Bärenkopf) und Blome (ein springender Hund).

Die eisernen Anker auf der Hofseite HAVB und FMVB stehen für den Bauherrn Hans Adolf von Buchwaldt und seine Frau Friederike Margarethe, geb. (von) Blome. Der Schlussstein im Torbogen trägt die Inschrift SOLI DEO GLORIA 1678 (Gott allein gebührt die Ehre).

Innenarchitektur

Das Innere des Torhauses ist heute weitgehend unverbaut.

Geschichte

Das Torhaus war ursprünglich mit einem Walmdach versehen. Im Kellergeschoss befand sich einst das Gutsgefängnis.

Wohl nach dem Abbruch des achteckigen Göpelhauses und Zuschütten des vorgelagerten Hofgrabens in diesem Bereich wurden die Giebel senkrecht nach oben gemauert und das Dach zu einem Satteldach erweitert. Der Vorplatz wurde höher gelegt. 1840 erbaute man seitlich neben dem Torhaus zwei eingeschossige Winkelbauten mit Wohnungen für Gutsbedienstete.

Bedeutung

Das Torhaus ist ein wesentlicher Bestandteil eines Gutsensembles.

Nutzung

Das Torhaus und seine Nebenbauten sind als Wohnungen vermietet.

Erhaltungszustand

Das Torhaus wurde 1978 restauriert.

Besonderheiten

Das Torhaus und das Herrenhaus liegen auf einer Achse, die durch den im 17. Jahrhundert erbauten ehemaligen Kutschpferdestall (im 18. Jahrhundert Reit- und Baustall genannt; der nördliche Giebel 1761 erneuert) und eine Kastanienallee betont wird - ein frühes Beispiel aus der Barockzeit und für die alten Güter in Schleswig-Holstein typisch.

Nach der Uhr am Türmchen des Torhauses wurde einst der tägliche Arbeitseinsatz der Gutsuntertanen geregelt.

Datierung Schutzstellung

21.05.1986

Begründung Schutzstellung

Historische, geschichtliche, künstlerische und städtebauliche Bedeutung

14 400
Torhaus und Nebenbauten des Gutes Jersbek business 53.7414750000 10.2226200000

Ort

22941 Jersbek

GPS-Standort

53° 44' 29'' N, 10° 13' 21'' O

Planer/Architekt

unbekannt

Errichtungsdatum

1678

Strukturansicht

Literatur

  • Johannsen, Gert : Das Torhaus von Gut Jersbek ein Werkstattbericht der Architekten. Neumünster, Wachholtz 1983, GVK: 1003389988
  • Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. Neumünster, Wachholtz 1969, GVK: 021009430

Weitere Literatur