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Grabanlage von Cossel

Die von einer Natursteinmauer umgebene Grabanlage für Maria Elisabeth und Paschen von Cossel liegt außerhalb des Barockgartens Jersbek im Jersbeker Forst.

Lage

nahe beim Parkplatz am Oberteicher Weg, wo der Weg zum Begräbniswald beginnt

Grabstein Paschen von Cossel, 2021
Grabstein Maria Elisabeth von Cossel, 2021

Beschreibung

Die ovale, etwa 13,3 x 12 Meter große Grabanlage wird von einem knapp einen Meter hohen Feldsteinwall umgeben und ist zugänglich durch eine schmiedeeiserne Pforte, die von Ziegelpfosten und zwei Rotbuchen eingerahmt wird.

Die beiden verlorenen, nach fotografischen Vorlagen 1991 erneuerten Grabplatten im Inneren enthalten die Inschriften „Paschen v. Cossel Königl. Dän. Conf. Rath Auf Jersbek u. Stegen Erbherr geb. d. 21. Dec. 1714 gest. d. 17. Jan. 1805 Ern. 1991“ sowie „Conjunx (Ehefrau) Maria Elisabeth Ern. 1991“.

Die kleine Votivtafel aus rotem Granit in der Mitte der Anlage enthält sieben Symbole und über der Jahreszahl 1791 folgende Inschrift:

DEM / UNBEKANNTEN-BEKANNTESTEN / UNSICHTBAREN-SICHTBARSTEN / DEM WORTE / EWIGE ANBETUNG.

Materialien

Feldsteine, Ziegelstein, Granit, schmiedeeisernes Tor, Buchen

Geschichte

Die Grabanlage ließ Paschen von Cossel nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau Maria Elisabeth (1718-1789) um 1791 errichten.

Die Gemeinde Jersbek hat die nach 1945 stark verfallene Grabanlage vom Gutsbesitzer Cay von Bethmann Hollweg 1990 gepachtet und 1990/91 restauriert.

Die Titanenfigur, vom Bildhauer Johann Christoph Ludwig von Lücke ursprünglich für das Große Wasserbecken im Parterre des Barockgartens geschaffen, ließ von Cossel als "Wächterfigur" in die Grabanlage gegenüber dem Eingang versetzen. Sie erlitt nach 1945 starke Beschädigungen und steht heute – restauriert - vor dem Herrenhaus.

Bedeutung

Die Grabanlage ist ein Beispiel für in adligen Familien verbreitete Privatbegräbnis-Anlagen.

Die sieben Elemente auf der Votivtafel nehmen Bezug auf den menschlichen Lebenskreislauf von der Geburt über den Tod bis zur Wiedergeburt und auf die acht großen ägyptischen Himmelsgötter.

Erhaltungszustand

Die Grabanlage ist nach ihrer Restaurierung in gutem Zustand.

Besonderheiten

Entgegen adligen Traditionen wurde in der Grabanlage auf eine Kapelle oder ein Mausoleum verzichtet.

Persönlichkeiten

Paschen von Cossel GND: 130875198
Maria Elisabeth von Cossel
Johann Christoph Ludwig von Lücke GND: 132605872

Datierung Schutzstellung

21.05.1986

Begründung Schutzstellung

Historische und künstlerische Bedeutung

14 400
Grabanlage von Cossel group_work 53.7487810000 10.2329600000

GPS-Standort

53° 44' 55'' N, 10° 13' 58'' O

Entstehungs-/Aufstelldatum

um das Jahr 1791

Strukturansicht

Literatur

  • Axel Lohr : Deutung der Grabanlage von Paschen von Cossel in Jersbek. Großhansdorf, ProFunda-Verlag 2017, In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn 2018, GVK: 1007480181
  • Axel Lohr : Die Geschichte des Gutes Jersbek von 1588 bis zur Gegenwart. Neumünster, Wachholtz 2007, In: Stormarner Hefte 24/2007, GVK: 537458905
  • Klaus Schröder : Geheimnisvolle Steine im Jersbeker Wald – Die Sanierung der Grabanlage von Cossel. Neumünster, 1997, In: Stormarner Hefte 20/1997, GVK: 323725570
  • Wilhelm Melhop : Die Alster. Hamburg, 1932, GVK: 044012438

Weitere Literatur