Ursachen und Vorgeschichte
Der 1975 vorgelegte Vertragsentwurf für die Europawahl wurde am 04.08.1977 vom Deutschen Bundestag ratifiziert. Vor der Europawahl richtete die schleswig-holsteinische Landesregierung auf Kreisebene das Amt eines Sonderbeauftragten ein, um die Idee eines vereinten Europas zu fördern. In Stormarn übernahm LandratHans-Henning Becker-Birck diese Funktion. Der schleswig-holsteinische Innenminister Rudolf Titzck erstellte ein dreistufiges Phasenprogramm, dessen Höhepunkt die Veranstaltungen zum Europa-Tag am 05.05.1978 bildeten. Weitere Maßnahmen des Aktionsprogramms waren die Beteiligung der Schulen, Volkshochschulen und anderen Bildungseinrichtungen an der Öffentlichkeitsarbeit sowie Vortrags- und Informationsveranstaltungen.
Eine zusätzliche Säule der Öffentlichkeitsarbeit war der Rat der Gemeinden Europas (heute Rat der Gemeinden und Regionen Europas, RGRE). In dessen Ortsverbänden warben Bürger:innen auf lokaler Ebene für die europäische Einheit. Hier verzeichnete Stormarn dank aktiver Ortsverbände, wie in Glinde und Trittau, landesweit die höchste Mitgliederzahl. Im Rahmen des Phasenprogramms gründete der Sonderbeauftragte Becker-Birck unter der Schirmherrschaft von Kreispräsident Hubert Priemel im November 1978 ein Kreiskomitee für die Europawahl, um das Wissen über die Bedeutung der europäischen Einigung zu vertiefen.