Ausbildung
Ernst August Bastian besuchte in Poggensee (damals Gutsbezirk Fresenburg, heute Stadt Bad Oldesloe) die Volksschule bis zu seiner Konfirmation.
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Der Bargteheider Arbeiter und Kommunist Ernst August Bastian starb Anfang 1945 im Zuchthaus Fuhlsbüttel als Opfer des Nationalsozialismus.
Ernst August Bastian besuchte in Poggensee (damals Gutsbezirk Fresenburg, heute Stadt Bad Oldesloe) die Volksschule bis zu seiner Konfirmation.
Nach seiner Schulzeit war Ernst August Bastian bei einem Landwirt in Poggensee sowie 1906-1908 als Steinsetzergehilfe in Hamburg und Lübeck tätig. Seine Militärzeit bei der Kaiserlichen Marine 1908-1911 in Kiel beendete er mit dem Rang eines Obermatrosen. Anschließend war er wieder als Landarbeiter beschäftigt. Nach seinem Einsatz als Marineangehöriger im Ersten Weltkrieg arbeitete er 1918-1923 als Landarbeiter auf Gut Jersbek.
Nachdem Bastian aufgrund einer Festungshaft 1923/24 seine Arbeitsstelle verloren hatte, fing er in einem Baugeschäft in Bargteheide als Bauarbeiter an. 1939 wurde er beim Bau des Walterwerks, einem Ahrensburger Rüstungsbetrieb, arbeitsverpflichtet und erhielt dort anschließend 1941 eine Ausbildung als Dreher.
Ernst August Bastian heiratete am 19.12.1913 Elise Tödt und bekam mit ihr vier Söhne. Am 01.02.1914 zog die Familie in die Gemeinde Bargteheide.
Ab Dezember 1918 war Bastian Vorsitzender des Landarbeiterverbands Stormarn und schloss sich der KPD in Bargteheide an. Er nahm am Hamburger Aufstand in Stormarn teil, in dessen Verlauf die Kommunisten am 22./23.10.1923 in Bargteheide Post und Bahnhof besetzten sowie die Bahngleise zwischen Bargteheide und der Landgemeinde Ahrensburg blockierten. Nach dem Scheitern des Aufstands wurde Bastian für 15 Monate in der pommerschen Festung Gollnow (heute Goleniów, Polen) interniert.
Nach der Niederlage der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg bei Stalingrad 1943 denunzierte ein Kollege aus der H. Walter KG (Walterwerk) Ernst Bastian wegen dessen kritischer Äußerung zur Schlacht als Wendepunkt dieses Krieges. Anfang November 1943 wurde Bastian wegen „Wehrkraftzersetzung" und „Feindbegünstigung" vorläufig festgenommen. Ab Anfang Dezember 1943 saß er in Untersuchungshaft in Lübeck bis zur Überführung im Mai 1944 in das Untersuchungsgefängnis Meseritz in der Provinz Brandenburg (heute Międzyrzecz, Polen).
Im November 1944 überführte man ihn nach Hamburg-Fuhlsbüttel und verurteilte ihn zu eineinhalb Jahren Zuchthaus. In Folge der unmenschlichen Haftbedingungen starb Ernst Bastian am 22.01.1945 an Unterernährung.
Zur Erinnerung an Ernst August Bastian wurde am 26.11.2009 auf der Auffahrt seines ehemaligen Wohnhauses Am Bargfeld 6 ein Stolperstein verlegt. Dies war zugleich der erste Stolperstein in der Stadt Bargteheide.
Bastian
Ernst August Friedrich
Ernst
09.05.1887
Poggensee (heute Bad Oldesloe)
22.01.1945
Hamburg-Fuhlsbüttel
Friedhof Bargteheide
Landarbeiter, Steinsetzergehilfe, Dreher
Cathinka Elise Dorothea Bastian, geb. Tödt (1888-1983)
vier Söhne
Sophie Christine Friedrike Bastian