Rethwischer Spar- und Leihkasse in Rethwischdorf

Unternehmensziel und Produkte

Die Rethwischer Spar- und Leihkasse in der Landgemeinde Rethwisch versorgte als gemeinnütziges und mündelsicheres Kreditinstitut insbesondere die Einwohner östlich der Stadt Bad Oldesloe mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen. Sie war für den Spar- und Giroverkehr, die Kreditvergabe, Hypotheken-, Wertpapier- und sonstige Geldgeschäfte zuständig.

Struktur

Ein Verbandsausschuss leitete die Rethwischer Spar- und Leihkasse. Er bestand aus den Gemeindevorstehern der Garantiegemeinden sowie sechs gewählten Vertretern der Landgemeinde Rethwischfeld, je zwei aus Meddewade, Rethwisch und deren Ortsteil Treuholz sowie je einem aus Sehmsdorf, Benstaben, Groß Barnitz, Klein Barnitz, Klein Wesenberg und Klein Schenkenberg. Die Kassengeschäfte führte ein Rendant.

Geschichte

Die Gründung der privaten Rethwischer Sparcasse erfolgte durch die Grundbesitzer des Amtes Rethwisch zum 03.02.1854. Drei Administratoren verwalteten die Sparkasse, die ihren Geschäftsbereich über die zwölf Amtsdörfer hinaus ausdehnen konnte.

Zum 01.04.1886 erhielt die Rethwischer Spar- und Leihkasse die Genehmigung als kommunales Kreditinstitut für die beteiligten Landgemeinden mit Sitz in Rethwischdorf. Nach der Errichtung eines Zweckverbands 1907 erfolgte 1909 die Verleihung der Rechte als öffentliche Körperschaft der firmierten Rethwischer Spar- und Leihkasse in Rethwischdorf. 1920 bezog sie ein eigenes Geschäftsgebäude.

Die Verluste durch die Inflation in den 1920er-Jahren konnte die Spar- und Leihkasse in der Folgezeit nicht ausgleichen und verhandelte eine Übertragung auf die Sparkasse des Kreises Stormarn rückwirkend zum 01.01.1929. Diese übernahm das Geschäftsgrundstück für 20.000 Reichsmark und vereinbarte eine Gewinnbeteiligung der Garantiegemeinden. In Rethwisch richtete sie eine Hauptzweigstelle ein und führte die bestehende Nebenzweigstelle in Meddewade weiter.