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Landgemeinde Schönningstedt

Die Landgemeinde Schönningstedt im Süden Stormarns gehörte aufgrund von Eingemeindungen 1928 flächenmäßig zu den größten Gemeinden des Kreises.

Lage

Die Landgemeinde Schönningstedt lag im südlichen Kreis Stormarn und grenzte im Süden an Reinbek, im Westen an Glinde, im Norden an Stemwarde und Witzhave. Im Osten bildete die Bille die Grenze zum Kreis Herzogtum Lauenburg.

Ortsgliederung

Schönningstedt bestand aus dem alten Ortskern, den Ortsteilen Neuschönningstedt beim Haidkrug im Norden, Ohe mit Sachsenwaldau, Schönau und Büchsenschinken im Nordosten sowie Silk im Südosten.

Geschichte

Nach der Übernahme der Herzogtümer Schleswig und Holstein durch Preußen 1867 entstand die Landgemeinde Schönningstedt. Für zwei Jahrzehnte wurde sie der Kirchspielvogtei Reinbek zugeordnet, ehe sie mit der Kreisordnung 1888 dem Amtsbezirk Reinbek am 01.10.1889 zufiel. Zum 01.01.1897 wechselte sie zum neugegründeten Amtsbezirk Ohe.

Im Süden des Ortes entstand Ende des 19. Jahrhunderts der Landsitz Hühnerhof, der 1913 von Bernhard Ihnen zu einem Landhaus mit Parkanlage ausgebaut wurde. Ab 1933 wurde das Grundstück parzelliert.

Neuschönningstedt fand 1912 erstmalig Erwähnung, als die Norddeutsche Terrain-Gesellschaft die Baugenehmigung für Wohnhäuser an der Möllner Landstraße erhielt.

1919 wurde der langjährige Gemeindevorsteher Fritz Behn zum ersten Ehrenbürger der Landgemeinde ernannt.

Mit Auflösung der Gutsbezirke 1928 kamen Silk, Teile des Forstgutsbezirks Reinbek mit den Gehegen Hahnenkoppel und Oher Tannen sowie die Landgemeinde Ohe zur Landgemeinde Schönningstedt.

Politik und Verwaltung

Gemeindevorsteher:

Hermann Fink1933–1935
Ernst Schmidt1919–1933
Fritz Behn sen.1899–1919
F. Bohnhoff1897–1899
Fritz Behn sen.1869–1897

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr:Einwohner:
19311.210
1912528
1908500
1897456
1889364
1871366
1867378

Wirtschaft

Schönningstedt war durch die Landwirtschaft geprägt. Dazu gesellten sich seit den 1870er-Jahren verstärkt Handwerks- und Gewerbebetriebe, Händler und Gastwirtschaften. 1886 wurde eine Holländer-Windmühle errichtet. Seit 1928 gehörten die Gutsbetriebe Gut Schönau und Gut Silk zum Ort.

Auf Gut Schönau hatte sich eine Kornbrennerei etabliert. Seit 1906 wurde an der Ortsgrenze zum Sachsenwald die Fürst-Bismarck-Quelle betrieben.

Infrastruktur

Mehrere Straßen querten das Gebiet der Landgemeinde, so eine Landstraße von Reinbek Richtung Ahrensburg, ein ehemaliger Hohlweg Richtung Silk und Aumühle, ein Weg zum Ortsteil Ohe. Im Norden verlief die Möllner Landstraße.

In Reinbek bestand Anschluss an die Bahnstrecke Hamburg-Berlin, in Glinde seit 1907 an die Südstormarnsche Kreisbahn.

Seit 1897 sorgte die Freiwillige Feuerwehr Schönningstedt für den Brandschutz. Im Ortsteil Ohe war ebenfalls seit 1885 eine Feuerwehr ansässig.

Kultur und Freizeit

In den Ortsteilen Schönningstedt und Ohe waren Volksschulen vorhanden, eine weiterführende Schule gab es in Reinbek.

Sehenswürdigkeiten

Am Rand der Oher Tannen liegt das bronzezeitliche Oher Gräberfeld. Die 1886 errichtete Schönningstedter Mühle ist das Wahrzeichen des Ortes. Auf dem Hammelberg erinnert die Bismarcksäule seit 1903 an Otto von Bismarck.

Persönlichkeiten

Bernhard Ihnen
Otto von Bismarck GND: 11851136X

Links

Website zu Schönningstedt und den Ortsteilen: www.reinbeker-geschichten.de (Zugriff am 17.06.2019)
Website des Museumvereins Reinbek: https://www.museumsverein-reinbek.de/reinbeker-profile/ (Zugriff am 17.06.2019)

14 400
Landgemeinde Schönningstedt location_city 53.5295310000 10.2549370000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Kreis Stormarn

GPS-Standort

53° 31' 46'' N, 10° 15' 17'' O

Fläche

2242 km2

Höhe

60 m über NN

Ersterwähnung / Gründung

1867

Auflösungsdatum

31.03.1935

Politischer Repräsentant

Gemeindevorsteher Hermann Fink

Strukturansicht

Kirchspielvogtei Reinbek: Landgemeinden

Amtsbezirk Reinbek: Landgemeinden

Amtsbezirk Ohe: Landgemeinden

Gemeinde Schönningstedt: Vorgänger

Literatur

  • Museumsverein Reinbek : 775 Jahre Reinbek : ein langer Weg zur Stadt : Begleitheft zur Ausstellung im Schloss Reinbek - Stormarnzimmer. Reinbek, 2013, GVK: 1010182358
  • 750 Jahre Schönningstedt 1224 - 1974; [Festschrift zur 750-Jahrfeier vom 20. bis 22. September 1974]. Reinbek, 1974, GVK: 042758440

Weitere Literatur