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Landgemeinde Duvenstedt

Duvenstedt war früher ein zum Amtsbezirk Tangstedt gehöriger Ort im Westen des Kreises Stormarn. Es ist eines der Walddörfer. 1938 wurde es der Freien und Hansestadt Hamburg zugeschlagen und zählt heute zum dortigen Verwaltungsbezirk Wandsbek.

Lage

Duvenstedt lag bis 1937/38 im Westen Stormarns. Die benachbarten stormarnschen Gemeinden waren im Süden Lemsahl-Mellingstedt, im Westen Glashütte und Tangstedt, im Norden Wulksfelde. Im Osten grenzte der Ort an die Hamburgischen Walddörfer Wohldorf und Ohlstedt. Am östlichen Rand wird Duvenstedt von der Alster durchflossen.

Geschichte

Das holsteinische Dorf Duvenstedt fand 1261 seine erste urkundliche Erwähnung, als die Einwohner den großen und kleinen Zehnten an das Hamburger Domkapitel leisten mussten. 1314 gelangte es in den Besitz der Schauenburger als Grafen von Holstein und später zum Amt Tremsbüttel. Nachdem dieses 1475 lauenburgisch geworden war, ging der Ort 1571 als Pfand, 1649 durch Verkauf an die Herzöge von Schleswig-Gottorf. Zunächst zu deren Vorwerk Tangstedt des Gutes Tremsbüttel gehörig, wurde es 1693 dem neu errichteten Kanzleigut Tangstedt eingegliedert. Bis ins 19. Jahrhundert hinein blieben ihm die Duvenstedter Bauern dienstpflichtig. Die abgeschlossene Verkoppelung der Dorffluren und die Auflösung der Feldgemeinschaft wurde 1782 auf einer ersten Karte erfasst.

Nach Auflösung des Kanzleiguts Tangstedt 1876 wurde Duvenstedt preußische Landgemeinde. Die Ortsstruktur wandelte sich. Ab 1907 wurden die Verkehrsverbindungen nach Hamburg ausgebaut. Nichtbäuerliche Zuzügler vergrößerten die Gemeinde, zwischen den beiden Weltkriegen entstanden auch einige Villen und Landhäuser. 1889 wurde die Landgemeinde dem Amtsbezirk Tangstedt zugeordnet. Das 1937 beschlossene Groß-Hamburg-Gesetz löste sie 1938 aus dem Kreis Stormarn heraus und gliederte sie der Hansestadt an.

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

1888: 310 Einwohner

1908: 552 Einwohner

1937: ca. 1.000 Einwohner

Wirtschaft

Der Ort war weitgehend landwirtschaftlich geprägt, hinzu kamen Handwerk und Kleingewerbe. Im Wittmoor und im Duvenstedter Brook bauten die Einwohner früher Torf ab. Bei der Alsterschleife arbeitete um die Wende zum 20. Jahrhundert eine Ziegelei. Ab 1900 führte zunehmender Ausflugsverkehr aus Hamburg zur Einrichtung mehrerer Gaststätten und zweier Erholungsheime.

Infrastruktur

Eine Verkehrsverbindung bestand über die Chaussee zwischen Hamburg und Lübeck im Nordwesten.

Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr fand Duvenstedt 1907 im Osten mit der Haltestelle Ohlstedt der Kleinbahn Alt-Rahlstedt–Volksdorf–Wohldorf und nach dem Ersten Weltkrieg mit der sukzessive in Betrieb genommenen Walddörferbahn (heute U1 des Hamburger Verkehrsverbunds).

Die seit 1891 bestehende Freiwillige Feuerwehr des Ortes bot Gelegenheit zu ehrenamtlichem Engagement und Geselligkeit.

Kultur und Freizeit

Duvenstedt verfügte über eine zweiklassige Dorfschule.

Sportliche Betätigung ermöglichten der 1908 gegründete Duvenstedter Männerturnverein, der Sportverein Duvenstedt von 1924 sowie ab demselben Jahr der Sportverein Wohldorf-Ohlstedt.

Sehenswürdigkeiten

Zeugen der Vergangenheit sind eine denkmalgeschützte Kate von 1743 an der Poppenbütteler Chaussee und mehrere Kriegerdenkmäler.

Links

Wikipediaartikel "Hamburg-Duvenstedt": https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Duvenstedt (Zugriff am 20.11.2018)

Vorgänger

14 400
Landgemeinde Duvenstedt location_city 53.7086500000 10.1055780000

Bundesland

Schleswig-Holstein

GPS-Standort

53° 42' 31'' N, 10° 6' 20'' O

Ersterwähnung / Gründung

Ersterwähnung 1261

Auflösungsdatum

1938

Strukturansicht

Vorgänger

Amtsbezirk Tangstedt: Landgemeinden

Literatur

  • Barbara Günther (Hrsg.) : Stormarn Lexikon. Neumünster, Wachholtz 2003, GVK: 365197653
  • Rosenfeld, Angelika : Das Alstertal-Lexikon historisches Handbuch ; Bergstedt, Duvenstedt, Hummelsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Klein Borstel, Poppenbüttel, Sasel, Wellingsbüttel, Wohldorf-Ohlstedt. Hamburg, DOBU-Verlag 2009, GVK: 556758595
  • Alf Schreyer : Die Walddörfer einst und heute ; Wohldorf-Ohlstedt, Volksdorf, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt. Hamburg, M+K-Hansa-Verlag 1978, GVK: 13331801X

Weitere Literatur