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Forstgutsbezirk Reinbek

Der Forstgutsbezirk Reinbek umfasste die staatlichen Wälder im Süden Stormarns.

Lage

Die Gehege des Forstgutsbezirks Reinbek waren weit verstreut. Nördlich der Landgemeinde Ohe befanden sich Oher Tannen und Hahnenkoppel, östlich der Landgemeinde Reinbek an der Bille Vorwerksbusch, westlich Großkoppel mit Glinderhorst, Brunsbusch und Bollwerkswiese. Westlich davon lag das Gehege Havighorst. Dazu kamen, teilweise auf Reinbeker Gebiet, noch kleinere Gehege wie Wildkoppel, Klosterbergen, Heidbergen sowie Langenhege und Wittenskamp.

Geschichte

Der Forstgutsbezirk Reinbek entstand 1867 im Rahmen der preußischen Kommunalreform aus den ehemaligen königlichen Gehegen in der 2. Forst-Inspektion. Er umfasste rund 656 ha Forsten und knapp 4,5 ha Wiesen und Äcker.

Die Verwaltung hatte zunächst der Oberförster von Reinbek inne. 1870 wurde sie dem Oberförster des Forstgutsbezirks Trittau übertragen. Die forstwirtschaftliche Bewirtschaftung fand durch die nachgeordnete Försterei in der Hahnenkoppel statt.

1889 kam der Forstgutsbezirk zum Amtsbezirk Reinbek. Seit 1897 gehörte er dem neu errichteten Amtsbezirk Ohe an.

Die Gehege Boberger und Lohbrügger Sandberge wurden 1906 verkauft.

Mit der Auflösung der Gutsbezirke zum 31.09.1928 erfolgte die Eingemeindung der Forstflächen in die angrenzenden Landgemeinden: Vorwerksbusch, Großkoppel sowie Glinderhorst kamen zu Reinbek, Hahnenkoppel und Oher Tannen zur neugebildeten Landgemeinde Schönningstedt. Die Landgemeinde Havighorst bei Reinbek erhielt das gleichnamige Gehege.

Politik und Verwaltung

Verwaltungsleitung: Jahr:
Forstmeister Brause ab 1919
Forstmeister Heinrich von Hoff 1897–1919
Oberförster Zeißig 1881–1897
Oberförster Dankelmann 1879–1881
Oberförster Ullrich 1874–1879
Oberförster Ohrt 1867–1874

Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung

Jahr: Einwohner:
19254
19122
18898

Wirtschaft

Der Forstgutsbezirk Reinbek wurde überwiegend forst- und jagdwirtschaftlich genutzt.

Infrastruktur

Oher Tannen und Hahnenkoppel grenzten an die Möllner Landstraße. Für die südlichen Gehege bestand in Reinbek Anschluss an die Bahnstrecke Hamburg-Berlin, in Glinde und Havighorst an die Südstormarnsche Kreisbahn.

Sehenswürdigkeiten

In den früheren Gehegen des Forstgutsbezirks Reinbek liegen etliche vorgeschichtliche Grabhügel. Im Süden des Geheges Oher Tannen befindet sich im Oher Gräberfeld zusätzlich auch ein Langbett.

14 400
Forstgutsbezirk Reinbek location_city 53.6079000000 10.4226200000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Stormarn

Verwaltungssitz

Trittau

GPS-Standort

53° 36' 28'' N, 10° 25' 21'' O

Fläche

6.61 km2

Ersterwähnung / Gründung

22.09.1867

Auflösungsdatum

30.09.1928

Verwaltungsleitung

Forstmeister Brause

Einwohnerzahl

4

Bevölkerungsdichte

0.61 Einwohner / km2

Strukturansicht

Literatur

  • Oldekop, Henning : Topographie des Herzogtums Holstein einschließlich Kreis Herzogtum Lauenburg, Fürstentum Lübeck, Enklaven (8) der freien und Hansestadt Lübeck, Enklaven (4) der freien und Hansestadt Hamburg. Kiel, Lipsius & Tischer 1908, In: Bd. 2, GVK: 040752917
  • Stormarn Lexikon. Neumünster, Wachholtz 2003, GVK: 365197653
  • Hingst, Hans : Vorgeschichte des Kreises Stormarn. Neumünster, Wachholtz-Verlag 1959, GVK: 179529544
  • Jessen, Alfred : Die Geschichte des Kirchspiels und Amtes Trittau und seiner weiteren Umgebung aus dem Nachlaß des Pastor Alfred Jessen zu Trittau. Hamburg, Rauhes Haus 1914, GVK: 307521982

Weitere Literatur