Ausbildung
Ab 1909 besuchte Carl Backhaus die Volksschule Nagelsweg in Hamburg-Hammerbrook. 1917 begann er eine kaufmännische Ausbildung bei dem Hamburger Im- und Exportunternehmer Robert Berg. Hier lernte er den Handel mit Textilien und Schuhen.
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Carl Backhaus setzte als Inhaber der Firma Behrens Befestigungstechnik die Idee eines innerbetrieblichen demokratischen Mitbestimmungsmodells um.
Ab 1909 besuchte Carl Backhaus die Volksschule Nagelsweg in Hamburg-Hammerbrook. 1917 begann er eine kaufmännische Ausbildung bei dem Hamburger Im- und Exportunternehmer Robert Berg. Hier lernte er den Handel mit Textilien und Schuhen.
Nach Abschluss seiner Ausbildung wechselte Backhaus 1920 zu der Im- und Exportfirma Hermann C. Starck und kurz darauf zur Firma W. H. Schwarz & Co., wo er Leiter der Speditionsabteilung wurde. Bereits 1922 gründete er gemeinsam mit Martin Hühnken sein erstes eigenes Speditionsgeschäft, die Firma Backhaus & Co., handelsgerichtlich eingetragen 1927. 1939 gründeten Backhaus und Hühnken den JORO-Vertrieb, nach der Firma Joh. H. W. Rodmann benannt, deren Firmeneigentum sie treuhänderisch verwalteten, und 1943 zusätzlich die Vertriebsfirma ESCO Metallwaren, deren Anteile 1949 im Rahmen einer Aufteilung an Martin Hühnken fielen. Hans Rodmann und Carl Backhaus erwarben 1946 die Heftklammerfabrik Joh. Friedrich Behrens, die sie 1951 aufgrund von Raumengpässen im bombengeschädigten Hamburg nach Ahrensburg verlegten. Backhaus blieb nach Rodmanns Tod 1953 Geschäftsführer, bis er 1975 aus dem Unternehmen ausschied.
Carl Backhaus, Sohn eines Hamburger Klempnermeisters, heiratete am 17.06.1925 Anita Schröder und beide wohnten zunächst in Meiendorf. Später bezogen sie neben dem Geschäftspartner Martin Hühnken ein Einfamilienhaus in Hamburg-Volksdorf. 1928 kam Tochter Hella zur Welt, 1930 Tochter Eva. Ein Schachclub, dem Backhaus, Rodmann, Johann Friedrich Behrens sowie weitere Unternehmer angehörten, wandelte sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 zu einer Widerstandsgruppe. Nach einer zweijährigen Inhaftierung von Hans Rodmann begann die Gruppe 1937 mit dem Druck und der Verbreitung von Flugblättern zur Aufklärung der Bevölkerung über das NS-Regime. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Backhaus für die Firma Kühne & Nagel in Südosteuropa im Bereich Lebensmittel- und Rohstofftransporte. Nach dem Krieg engagierte er sich in der Deutschen Friedensunion (DFU).
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die ehemalige Widerstandsgruppe öffentlich am gesellschaftspolitischen Leben teil und gründete die "Kampfgemeinschaft für totale Demokratie". Ihre Vorstellungen von demokratischen Betriebsstrukturen konkretisierten Carl Backhaus und Hans Rodmann in der Firma Joh. Friedrich Behrens und entwickelten dort das Ahrensburger Modell. Backhaus´ persönlicher Gewinn floss zu einem großen Teil in die Carl-Backhaus-Stiftung. Um dem Modell zu einer möglichst weiten Verbreitung zu verhelfen, erwarb Backhaus privat eine Reihe kleinerer, sanierungsbedürftiger Handwerksbetriebe. Damit übernahm er sich finanziell, ging 1975 privat in Konkurs und verließ das Unternehmen.
Carl Backhaus steht mit seinem Ahrensburger Modell für einen demokratischen Sozialismus ohne planwirtschaftliche Züge.
2018 wurde im Ahrensburger Gewerbegebiet Beimoor-Süd eine Straße nach Carl Backhaus benannt.
Backhaus
Carl Ernst Conrad
Carl
24.12.1902
Hamburg-Horn
25.09.1992
Großhansdorf
Handelskaufmann
Speditionsunternehmer, Fabrikant
Anita Bertha Auguste Backhaus, geb. Schröder (1902-1975)
zwei Töchter
William Carl Martin Backhaus (1874-1959) und Adele Wilhelmine Henriette Backhaus, geb. Dumesny (1881-1952)