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Arboretum Tannenhöft

Das Arboretum Tannenhöft ist eine wissenschaftlich genutzte Gehölzsammlung in Großhansdorf.

Lage

Die Anlage befindet sich im Ortsteil Schmalenbeck der Gemeinde Großhansdorf an der Grenze zur Stadt Ahrensburg. Im Norden und Osten verläuft die Sieker Landstraße, im Süden liegen die Straßen Stiller Winkel und Niegesland, im Westen die Straße Vierbergen.

Beschreibung

Das parkähnlich gestaltete Gelände umfasst rund 22 ha. Die Gehölze erscheinen in Baumgruppen und forstähnlichen Partien, in einigen Fällen als Solitäre. Neben einer Obstplantage umfasst die Anlage eine Gärtnerei, eine Baumschule und ein Laborgebäude. Letzteres liegt neben der Villa Tannenhöft, die ein Forschungsinstitut beherbergt.

Geschichte

Ausgangspunkt des Arboretums war der Park der Villa Tannenhöft, den Rudolph Jürgens im Auftrag des Eigentümers George Henry Lütgens 1908/09 im spätlandschaftlichen Stil umgestaltete. Hier ließ Lütgens, der als Autodidakt umfassende Gehölzkenntnisse erworben hatte, ab 1910 zahlreiche unterschiedliche in- und ausländische Laub- und Nadelbäume anpflanzen. Daneben wurden u. a. Obstspaliere angelegt sowie um 1920 ein japanischer Garten mit fernöstlichen Gehölzen. Bis 1924 folgten zusätzliche Erweiterungen.

Nach Lütgens Tod 1928 gehörten Villa und Gelände zwischenzeitlich der Stadt Hamburg, bis sie 1948 von der staatlichen Zentralanstalt, später Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft übernommen wurden. In der Folge erforschte die Einrichtung, die 2008 im Johann Heinrich von Thünen-Institut aufging, auf dem Gelände die Aufforstung, Auslese, Züchtung und Vermehrung von Saat- und Pflanzgut. 1967/68 wurde das Laborgebäude errichtet.

Flora und Fauna

Im Arboretum wachsen rund 500 Baum- und Pflanzensorten. Schwerpunkte der Sammlung sind Ahorne, Birken, Eichen, Pappeln sowie Kiefern - von letzteren umfasst das Arboretum 26 Arten. Auch Espen, Buchen und Lärchen sind vorhanden. Neben einheimischen Bäumen weist die Sammlung zahlreiche Gehölze fremdländischer Provenienz auf, wie Sumpfzypresse, Tulpenbaum, Gingko und Goldeibe. Zu den bemerkenswerten Einzelbäumen zählen Gelbfichte, Grüne Hängebuche, Wintergrüne Eiche und die Eichenblättrige Hainbuche.

Nutzung

Das Arboretum wird vom in der Villa ansässigen Institut für Forstgenetik des Johann Heinrich von Thünen-Instituts genutzt. Es führt forstwissenschaftliche Grundlagenforschung zum Erhalt der genetischen Vielfalt der Wälder durch, u. a. in den Bereichen Züchtung und Resistenz. Daneben dient die Anlage der Gärtnerausbildung.

Arboretum und Institut sind im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich.

Besonderheiten

Die Anlage umfasst mehrere Rekordbäume der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, darunter eine Goldbuche mit Stammumfang von 4,57 m.

Persönlichkeiten

George Henry Lütgens GND: 101734907X
Rudolph Philipp Christian Jürgens

Datierung Schutzstellung

2002

Begründung Schutzstellung

Die für den spätlandschaftlichen Stil typische Parkanlage bildet sowohl ein bedeutendes kultur- als auch naturhistorisches Objekt. Sie prägt zusammen mit Park Wulfriede und Park Manhagen die Kulturlandschaft um Großhansdorf und Ahrensburg.

Links

Arboretum Tannenhöft im Verzeichnis der Arboreten in Deutschland: http://arboreten.de/de/das-verzeichnis/laendersuche/einzelansichtbundeslaender.html?tx_browser_pi1showUid=17&cHash=744021d2ee0e18aad1ac0a2e31fbe319 (Zugriff am 05.04.2021)

14 400
Arboretum Tannenhöft spa 53.6617910000 10.2555070000

GPS-Standort

53° 39' 42'' N, 10° 15' 19'' O

Fläche

120000 m2

Auftraggeber

George Henry Lütgens

Planer/Architekt

Rudolph Jürgens

Entstehungsdatum

1908

Strukturansicht

Literatur

  • Tannenhöft: 90 Jahre Arboretum ; 50 Jahre Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung. Hamburg, Bundesforschungsanst. für Forst- und Holzwirtschaft 1998, GVK: 251782751

Weitere Literatur