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Amt Nordstormarn

Als eines der fünf Ämter im Kreis Stormarn ist das Amt Nordstormarn die nördlichste Verwaltungsgemeinschaft. Die Gebietskörperschaft umfasst zwölf Gemeinden.

Lage

Das Amtsgebiet liegt im Norden des Kreises Stormarn und umschließt die Stadt Reinfeld. Im Norden grenzt es an den Kreis Ostholstein und die Stadt Lübeck, im Westen an den Kreis Segeberg und die Stadt Bad Oldesloe. Im Süden grenzt es an das Amt Bad Oldesloe-Land und im Osten an den Kreis Herzogtum Lauenburg.

Ortsgliederung

Das Amt umfasst die zwölf Gemeinden Badendorf, Barnitz, Feldhorst, Hamberge, Heidekamp, Heilshoop, Klein Wesenberg, Mönkhagen, Rehhorst, Wesenberg, Westerau und Zarpen.

Geschichte

Das Amt Nordstormarn entstand am 09.05.1972 im Rahmen der kommunalen Neuordnung in Schleswig-Holstein. Die gesetzlich bestimmte Zusammenlegung erfolgte trotz des heftigen Widerstands der betroffenen, seit 1948 bestehenden Ämter Reinfeld-Land und Zarpen. Sitz der neuen Amtsverwaltung wurde die Stadt Reinfeld, die selbst nicht zum Amt gehört. Erster Amtsvorsteher war Friedrich Hardt, der diese Funktion bereits zuvor für das Amt Zarpen innehatte.

Aus dem Amt Zarpen übernahm das Amt Nordstormarn die neun Gemeinden Badendorf, Dahmsdorf, Heilshoop, Mönkhagen, Pöhls, Ratzbek, Rehhorst, Willendorf und Zarpen. Aus dem Amt Reinfeld-Land kamen die zwölf Gemeinden Barnitz, Benstaben, Groß Wesenberg, Hamberge, Hansfelde, Havighorst K.O., Heidekamp, Klein Schenkenberg, Klein Wesenberg, Steinfeld, Stubbendorf und Westerau hinzu.

Durch weitere Gemeindezusammenlegungen in den 1970er-Jahren besteht das Amt seitdem aus zwölf Gemeinden.

Politik und Verwaltung

Amtsvorsteher:
Paul Friedrich Beeck 2008-2022
Heinrich Blunck 1986-2008
Heinz Tebelmann 1982-1986
Friedrich Hardt 1972-1982
Verwaltungsleiter:
Jörg Tietjen seit 2022
Stefan Wulf 2016-2022
Sönke Hansen 1984-2016
Harry Baumann 1972-1984

Wirtschaft

Das Amtsgebiet ist überwiegend ländlich strukturiert. Inzwischen finden neben der Landwirtschaft einer Reihe von kleinen und mittleren Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben in einzelnen Orten ein Auskommen.

Seit 2001 führt das gemeinsame, gebietsübergreifende Gewerbegebiet Reinfeld-Stubbendorf der Gemeinde Wesenberg und der Stadt Reinfeld verstärkt zur Ansiedlung mittelständischer Unternehmen.

Infrastruktur

Die Verkehrsanbindung ist durch die Autobahnen A 1 mit der Anschlussstelle Reinfeld und die A 20 mit der Anschlussstelle Mönkhagen sowie dem gemeinsamen Lübecker Kreuz gekennzeichnet. Die alte Trasse der Bundesstraße 206 wurde zur Kreisstraße 115. Außerdem quert die Bundesstraße B 75 in west-östlicher Richtung bei Reinfeld das Amtsgebiet, der Süden bei Westerau wird durch die B 208 tangiert.

Der südwestliche Teil des Amts ist an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angeschlossen. Am Bahnhof in Reinfeld besteht Anschluss an den Regional- und Fernverkehr.

Die Wasserversorgung des Amtsgebiets wird überwiegend durch den Wasserversorgungsverband Reinfeld-Land und das Wasserwerk Barnitz der Stadt Reinfeld gewährleistet.

Unter der Amtsfeuerwehr Nordstormarn sind 18 Gemeinde- und Ortswehren sowie sieben Jugendwehren zusammengefasst.

Einweihung der Dörfergemeinschaftsschule in Hamberge, 1959

Kultur und Freizeit

In den Gemeinden sind entweder Kindergärten und Tagespflegestätten vorhanden, oder die Betreuung ist über eine Beteiligung an der Evangelisch-Lutherischen Kindertagesstätte "Sternschnuppe" in Reinfeld gesichert.

Grundschulen befinden sich in Hamberge und Zarpen mit der Dörfergemeinschaftsschule Am Struckteich. Außerdem können Grundschulen in Reinfeld sowie weiterführende und Förderschulen in Bad Oldesloe und Reinfeld besucht werden.

Feuerwehr-, Sport- und Schützenvereine bieten in den Gemeinden vielfältige Veranstaltungen an.

Partner- und Patenschaften

Seit 1990 pflegt das Amt Nordstormarn über die frühere Aufbauhilfe Ost in den neuen Bundesländern eine Partnerschaft mit den Gemeinden des ehemaligen Amtes Rollwitz im damaligen Kreis Pasewalk, heute Kreis Vorpommern-Greifswald.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind die Kirchen in Zarpen (13. Jahrhundert) und Hamberge (14. Jahrhundert), die Armenkate in Westerau (19. Jahrhundert) sowie der ehemalige Gutshof und das Herrenhaus Trenthorst (Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert).

Die Trave mit ihren Niederungen durchfließt das südliche, die Heilsau das nördliche Amtsgebiet. Für deren Schutz sorgt der Gewässerpflegeverband Heilsau. Bei Heilshoop bietet der Moorteich eine Freibadestelle.

Persönlichkeiten

Friedrich Hardt GND: 1116672812

Heraldische Wappenbeschreibung (Blasonierung)

Ein in Rot gesenkter silberner Wellenbalken; oben ein silberner Schwanenrumpf mit einer goldenen Krone um den Hals, unten zwei gekreuzte goldene Ähren.

Wappenerläuterung

Das am 19.06.1981 genehmigte Wappen verweist mit dem Stormarner Schwan auf die Zugehörigkeit zum Kreis Stormarn. Der Wellenbalken symbolisiert die Heilsau, die beiden gekreuzten Ähren weisen auf die beiden Vorgängerämter sowie auf die agrarwirtschaftliche Struktur des Amtes Nordstormarn hin.

Vorgänger

14 400
Amt Nordstormarn location_city 53.8258670000 10.4867550000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Kreis / Kreisfreie Städte

Kreis Stormarn

Postleitzahl

23858

Vorwahl

04533

Gemeindekennschlüssel

01 0 62 5244

Verwaltungssitz

Am Schiefen Kamp 10, 23858 Reinfeld

GPS-Standort

53° 49' 33'' N, 10° 29' 12'' O

Fläche

123,37 km2

Ersterwähnung / Gründung

09.05.1972

Verwaltungsleitung

Amtsdirektor Jörg Tietjen

Strukturansicht

Gemeinden

Vorgänger

Kreis Stormarn: Verwaltungsstruktur seit 1948: Ämter

Literatur

  • Die Ämterneuordnung im Raume Reinfeld Denkschrift. Landrat d. Kreises Stormarn 1968, GVK: 055689787

Weitere Literatur